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Guilavogui: Rückschlag und Rest-Chance

Der FC St. Pauli muss einen herben, aber durchaus einkalkulierten Rückschlag in seinen Personalplanungen hinnehmen: RC Lens hat von seinem Rückkaufrecht für Morgan Guilavogui Gebrauch gemacht.

Lens zieht die Rückkauf-Klausel, St. Pauli hofft weiter

Am vergangenen Mittwoch hatte der kicker vom Vertragskonstrukt rund um den Guineer berichtet: Der Kiez-Klub hatte fristgerecht bis zum 31. Mai die Kaufoption bei der 27-jährigen Leihgabe gezogen, den Wechsel aber noch nicht offiziell verkündet, weil in dem im vorigen Sommer ausgehandelten Deal ein Rückkaufrecht für den französischen Erstligisten verankert war. Nach Pfingsten zog Lens nun die Option, am Mittwoch teilte St. Pauli daher den Abschied des Top-Scorers mit.

Bietet St. Pauli mit, wenn Lens verkaufen will?

Guilavogui hatte trotz neun verpasster Spiele wegen eines Haarrisses im Kahnbein sechs Treffer erzielt und zwei Tore vorbereitet, war ein absoluter Fixpunkt in der Offensive und konnte sowohl im Zentrum als auch auf dem Flügel agieren. Der Verbleib in Hamburg war nicht nur der Wunsch des Kiez-Klubs, sondern auch der des Spielers. Öffnet das womöglich die Tür für eine weitere Wendung im Zukunftspoker?

Im Tauziehen um Guilavogui gibt es mehrere Stricke. St. Pauli war bereit, die vereinbarten drei Millionen Euro Ablöse für den Angreifer zu bezahlen, nun muss der Vorjahres-Aufsteiger nicht investieren, sondern geht, gemäß des festgelegten Rückkaufpreises von 4,5 Millionen, sogar mit einem Plus von 1,5 Millionen Euro raus. Das bedeutet: Das Leihgeschäft endet nicht nur mit einem sportlichen, sondern sogar mit einem wirtschaftlichen Gewinn.

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Das Ziel war und bleibt aber eine Festanstellung. Das heißt: In den folgenden Tagen und womöglich Wochen wird nun ausgelotet, wie ernst es Lens nach dem Trainerwechsel von Will Still zu Pierre Sage tatsächlich mit Guilavogui ist, oder aber ob der Rückkauf allein eine wirtschaftliche Entscheidung war, um den Profi als Spekulationsobjekt meistbietend zu verkaufen.

Für den Fall, dass Lens Guilavogui nun seinerseits mit Gewinn weiterreichen will, scheint St. Pauli grundsätzlich bereit, seinen Hut in den Ring zu werfen, stößt aber naturgemäß wirtschaftlich an Grenzen. Dass die Hamburger bereit waren, mit drei Millionen die bisher teuerste Ablöse der Vereinsgeschichte aufzubringen, ist ein Statement. Für eine tatsächliche Verpflichtung aber müsste womöglich die doppelte Summe aufgebracht werden.

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