Mit seinem 70. Bundesligator für Freiburg steigt Vincenzo Grifo zum alleinigen Rekordschützen des Klubs auf. Die verbale Vorlage leistet ausgerechnet der nun abgehängte „Rivale“.
Alleinige Führung in Freiburgs interner Bestenliste
Julian Schuster hatte vielleicht nicht nur, aber ganz sicher auch Vincenzo Grifo vor Augen, als er nach Freiburgs dramatischem 4:3-Erfolg beim VfL Wolfsburg in vorweihnachtliches Schwärmen geriet: „Es macht mich einfach sehr glücklich, solche Jungs trainieren zu dürfen, die SC-Geschichte schreiben.“
Das jüngste Kapitel lieferte am Samstag eben besagter Grifo mit dem Elfmeter zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich. Insgesamt das 70. Bundesligator des 32-Jährigen im Trikot der Breisgauer – wodurch der in Pforzheim geborene, neunmalige italienische A-Nationalspieler zum alleinigen Rekordtorschützen des Klubs aufgestiegen ist.
Vorbeigezogen ist Grifo damit an seinem langjährigen ehemaligen Teamkollegen Nils Petersen, der ihm just in der Vorbereitung aufs Jahresfinale noch einmal persönlich Rückenwind verliehen habe. „Wir hatten die Tage Kontakt“, berichtete der Jubilar, „und ich habe unglaublich tolle Worte von Nils zu hören bekommen, er hat mich motiviert. Eben so wie man ihn kennt, Nils ist einfach ein unheimlicher Sympath.“ Passend dazu präsentierte sich Grifo in der Mixed Zone der VW-Arena mit einem Shirt, auf dem die Nummer 18 prangte – die beim Sportclub zu dessen aktiven Zeiten zwischen 2015 und 2023 untrennbar mit Petersen verbunden war.
„Alleiniger Rekordschütze bei meinem Herzensverein – das macht mich unglaublich stolz.“ (Vincenzo Grifo)
Natürlich sei es bei aller gegenseitigen Sympathie ein Ziel gewesen, den alten Kumpel hinter sich zu lassen, erklärte Grifo: „Aber dass es noch vor Weihnachten soweit kommt, hätte ich auch nicht gedacht.“ Fünf Treffer erzielte der Routinier bereits in den bisherigen 15 Saisonpartien und liegt damit auch im aktuellen internen Torschützenranking vorn – obwohl er lediglich zehn seiner insgesamt 15 Einsätze von Anfang an absolvierte. Auch in Wolfsburg kam er erst zur Pause und „hätte sicher gerne begonnen“, wie Schuster festhält. Doch wie die Klub-Legende Grifo auch mit der Joker-Rolle umgeht, macht ihn umso wertvoller – individuell sportlich ebenso wie in der Ausstrahlung auf die Kollegen.
Im Moment des historischen Tor-Jubiläums waren Einsatzzeiten sowieso völlige Nebensache. „Es macht mich unglaublich stolz, alleiniger Rekordtorschütze des SC Freiburg zu sein, hier bei meinem Herzensverein“, schwelgte Grifo, „so macht Weihnachten unglaublich Spaß“. Maximal verständlich bei einem, der sich so beschenkt – und zugleich alle, die es mit dem SC Freiburg halten.

