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Grabara: Bärenstark im Spiel, mit Klartext danach

Er war nicht zu überwinden: Kamil Grabara rettete dem VfL Wolfsburg den zweiten Saisonsieg – und sprach nach dem 1:0 beim HSV Klartext.

„Lasst uns die Realität nicht verdrehen“

Die Erleichterung war riesig. Trainer Paul Simonis war emotional wie noch nie in seinen ersten Monaten beim VfL Wolfsburg, so glücklich der 1:0-Sieg beim Hamburger SV war, so wichtig war dieser auch. Nach vier Pleiten in Serie gelang der dringend notwendige vorläufige Befreiungsschlag, wenngleich die Leistung gegen den Aufsteiger weiterhin zu denken geben sollte.

Das sah auch der Matchwinner so. Kamil Grabara war an diesem Nachmittag im Volkspark nicht zu bezwingen, parierte den Strafstoß von Ransford Königsdörffer kurz vor der Pause und entschärfte überragend auch einen abgefälschten Schuss von Fabio Vieira in der Schlussphase. Und wenn Grabara mal nicht seine Hände oder Beine im Spiel hatte, halfen ihm Latte und Pfosten.

Grabara fordert: „Lasst uns die Realität nicht verdrehen“

Deswegen war der Keeper zwar glücklich über den Sieg, aber alles andere als überschwänglich nach dem schmeichelhaften Erfolg. „Lasst uns die Realität nicht verdrehen“, fordert der Keeper nach einem Spiel, in dem ganze 27 Schüsse in Richtung seines Tores abgefeuert wurden: „Um ehrlich zu sein, waren wir nicht besonders gut.“ Ganz im Gegenteil: „Wir waren schlecht.“

Klare Worte des 26-Jährigen, in einem Punkt aber gefielen ihm seine Vorderleute: „Man kann nicht leugnen, dass wir gekämpft haben. Das ist das Wichtigste im Fußball, zu kämpfen.“ Grabara befürchtet jedoch: „Wir haben wahrscheinlich unser ganzes Glück für diese Saison aufgebraucht, sodass ein Spiel wie dieses wohl nicht noch einmal vorkommen wird.“

Die Reaktion auf aufkommende Diskussionen

Es war ein wichtiger Sieg für den Krisen-VfL, ein wichtiges Spiel auch für Grabara, nachdem zuletzt Rufe nach Marius Müller lauter geworden waren. Nicht wenige Fans wünschten sich zuletzt die Nummer 2 zwischen den Wolfsburger Pfosten. Grabara spielt keine schlechte Saison, er überragt aber auch nicht mehr so häufig, wie er es noch zu Beginn der vergangenen Saison tat.

Die beste Antwort auf die aufkommenden Diskussionen von außen gab der Pole nun in Hamburg, wenngleich er beim gehaltenen Strafstoß die Teamarbeit hervorhob. „Man analysiert die Spieler, die wahrscheinlich den Elfmeter schießen werden“, beschreibt Grabara seine Elfmeter-Vorbereitungen zusammen mit Torwarttrainer Pascal Formann.

Grabaras Bundesliga-Bilanz: Zwei von fünf Strafstößen gehalten

„Ich habe alles Wissen über die Schützen, Pascal bereitet es für mich vor, also liegt es an mir, es zu nutzen. Es ist nicht nur das Endergebnis, dass ich den Elfmeter gehalten habe. Es ist der Prozess.“

Und dieser führte zum zweiten Mal bei bislang fünf Strafstößen gegen sich in der Bundesliga zum Erfolg. Im September 2024 parierte der Schlussmann auch gegen den Stuttgarter Enzo Millot, der dann im Nachschuss traf. Jetzt hielt Grabara seinen Kasten sauber. Für den VfL und auch ihn gab es kaum einen besseren Zeitpunkt als diesen.

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