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Gibt es die „Riesen-Möglichkeit“ für Wanner bei Bayern wirklich?

Paul Wanner winkt beim FC Bayern erstmals Einsatzzeit. Ob das ausreicht für einen Verbleib in diesem Sommer?

Nach Musialas Verletzung

Angeblich hat Max Eberl in den vergangenen Wochen nicht viel gelesen. „Weil ich mich etwas befreit habe von euch, um einfach meinen Job zu machen“, sagte er am Donnerstag bei der Vorstellung von Neuzugang Luis Diaz in Richtung der anwesenden Reporter. „Trotzdem ist mir natürlich nicht verborgen geblieben, dass da ein Sommerloch gefüllt werden musste.“

Das darf der Sportvorstand des FC Bayern natürlich so sehen, trotzdem drängt sich nicht erst in den vergangenen Wochen die Frage auf, wie die Münchner und speziell Trainer Vincent Kompany eigentlich planen, ihre Campus-Talente einzusetzen. „Für mich ist diese Diskussion nicht ganz richtig“, sagt Eberl und verweist auf die Beispiele Josip Stanisic, Aleksandar Pavlovic und Jamal Musiala, die es ja nicht nur beim FCB, sondern auch als Stammspieler in ihre jeweiligen Nationalmannschaften geschafft haben.

„Wenn man die Chance nicht nutzen will, muss der Klub Entscheidungen treffen.“ (Max Eberl über Adam Aznou)

„Wir versuchen, Spieler über Schritte zu entwickeln“, erklärt Eberl. „Da ist Adam Aznou zu erwähnen.“ Der marokkanische Linksverteidiger war vor drei Jahren vom FC Barcelona an den Bayern-Campus gewechselt, spielte in der Youth League, trainierte bei den Profis, debütierte unter Thomas Tuchel und verbrachte die vergangene Rückrunde bei La-Liga-Absteiger Valladolid. „Männerfußball“, wie Eberl es nennt.

Auf die nächste Chance beim deutschen Rekordmeister wollte der 19-Jährige nun nicht mehr warten und wechselte daher für neun Millionen Euro zum FC Everton. „Wenn man die Chance nicht nutzen will, muss der Klub Entscheidungen treffen“, sagt Eberl. „Wir wollen auch keinen wirtschaftlichen Schaden haben. Wir sind traurig darüber, wir hätten es gerne gemacht. Er wollte nicht.“

Mit Lennart Karl, Wisdom Mike oder Cassiano Kiala klopfen nun die nächsten Talente ganz oben an. Und der FC Bayern schwört weiter darauf, seinen vielversprechendsten Spielern eine klare Perspektive aufzeigen zu können. „Das heißt noch nicht, dass sie ausreichen, um uns Titel zu bringen. Dass sie vielleicht Stammspieler in unserer ersten Elf sein können“, bremst Eberl. „Aber: Wir haben momentan nicht so viele Spieler“, dafür aber viele bevorstehende Spiele. „Sie werden im Training ihre Leistung bringen müssen, um sich für Einsätze zu bewerben. Erfolge stehen beim FC Bayern über allem. Trotzdem wollen wir es schaffen, Jungs dahin zu bekommen.“

Musiala-Ausfall könnte Wanners Chance sein

Einer von denen könnte Paul Wanner sein, der vor dreieinhalb Jahren unter Julian Nagelsmann beim FCB debütierte und zuletzt an Elversberg und Heidenheim verliehen war. In dieser Woche meldete sich auch der nach wie vor erst 19-Jährige wieder an der Säbener Straße zurück und könnte wegen des langfristigen Ausfalls von Jamal Musiala sogar erstmals Spuren hinterlassen. „Paul Wanner hat eine Riesen-Möglichkeit in den nächsten Wochen und hoffentlich Monaten“, meint Eberl. „Jetzt hat er einen großen Schritt vor sich, bei Bayern München in diese Mannschaft einzusteigen.“

Ist das wirklich so? Nach kicker-Informationen will Wanner nach wie vor regelmäßig spielen, eine ehrliche Chance auf einen Stammplatz haben. Nicht nur als vorübergehender Ersatz für Musiala. Zumal zahlreiche Bundesligisten ihr Interesse hinterlegt haben. „Das ist schön, weil es zeigt, dass seine Entwicklung genau dahin gehen soll, wo wir es gerne hätten“, sagt Eberl. „Dass er nämlich beim FC Bayern irgendwann seine Rolle spielt. Die Möglichkeit hat Paul jetzt, die soll er nutzen. Stand heute wüsste ich nicht, warum er nicht über den 1. September hinaus bei uns ist.“

Eine vermeintlich klare Aussage, doch nach wie vor ist alles offen. Nach kicker-Informationen geht die Tendenz weiterhin dahin, dass Wanner noch verliehen wird.

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