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Gesperrter Henriksen ist „nicht so wichtig“ – Sieb noch nicht bereit für 90 Minuten

Wenn der 1. FSV Mainz 05 am Sonntag bei Union Berlin gastiert, wird nicht Bo Henriksen, sondern sein Co-Trainer Michael Silberbauer an der Seitenlinie stehen. Der gesperrte Coach hofft, dass seine Spieler Verantwortung übernehmen.

Mainz-Coach sieht Aufgabe bei Union als „guten Test“

Die schlechte Nachricht hatte der 1. FSV Mainz 05 am Freitagmittag noch vor die Pressekonferenz mit Trainer Bo Henriksen geschoben. Der Däne wird vorerst auf seinen Top-Torjäger Jonathan Burkardt verzichten müssen. Auch für Moritz Jenz (muskuläre Probleme) wird die Begegnung am Sonntag gegen Union (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) aller Voraussicht nach noch „ein bisschen zu früh“ kommen. Dafür stehen der zuletzt gesperrte Nadiem Amiri und Stefan Bell, der eine Blessur auf dem Leverkusen-Spiel mitnahm, zur Verfügung.

Als Ersatz für Burkardt durfte bereits unter der Woche Armindo Sieb ran, allerdings wieder einmal nur weniger als 70 Minuten. Bereits zum dritten Mal in der laufenden Spielzeit wurde Sieb ein- und wieder ausgewechselt. Gegen Gladbach, bei seinem längsten Saisoneinsatz, betrat er in der 20. Minute das Feld und verließ es nach 88. Gegen die Bayern kam er nach 15 und ging nach 77 Minuten, in Leverkusen war nach seiner Einwechslung in der Minute drei nach 66 Minuten wieder Schluss.

Sieb ist fit für „60, 65, vielleicht 70 Minuten“

„Alle Spieler wollen 90 Minuten spielen, er will das auch“, erklärte Henriksen, deutete aber an, dass die internen Fitnesswerte das noch nicht zulassen. „Wir haben Statistiken und wir wissen natürlich, wie viel und wie intensiv unsere Spieler laufen können“, erklärte der Coach, der seinem Sommerneuzugang dennoch gute Trainingsleistungen und eine klare Steigerung attestiert. „Als er kam, konnte er nur 15 bis 20 Minuten spielen. Jetzt ist er bei 60, 65, vielleicht 70 Minuten.“ Noch in der Vorsaison stand die Bayern-Leihgabe in acht seiner 33 Ligaeinsätze für Fürth über die volle Distanz auf dem Rasen.

Auf 90 Minuten hofft Henriksen dann in „eins, zwei Monaten“. Solange Burkardt jedoch fehlt, und Sieb seinen konditionellen Rückstand aufarbeitet, dürften sich auch Chancen für Eigengewächs Nelson Weiper bieten. Der 19-Jährige, der den Großteil der vergangenen Saison mit einer Meniskusverletzung verpasst hatte und auch in dieser Spielzeit bereits mit muskulären Problemen aussetzen musste, sammelte in der Liga bislang erst sieben Jokereinsätze.

Weiper braucht Geduld für den nächsten Schritt

Seinen längsten Auftritt bekam er unter der Woche in Leverkusen, als er Sieb nach 66 Minuten ersetzte und es laut Henriksen „sehr gut“ machte. Der Coach unterstrich, dass man in Mainz große Stücke auf den Youngster hält, der allerdings „vielleicht ein paar Monate braucht, um den nächsten Schritt zu machen“. Dass es manchmal nicht so schnell geht, wie gewünscht, das habe auch Henriksen in jungen Jahren als aktiver Spieler lernen müssen. „Man will immer wieder spielen, aber man muss ein bisschen Geduld haben.“ Dass Weiper diese Geduld nicht unbedingt mitbringt, sei „normal und vielleicht auch gut. Er will spielen, ich liebe das. Hoffentlich wird er in den nächsten zwei, drei Monaten im Training mehr zeigen. Dann kann ich ihn auch in der Startelf einsetzen.“

„Ich bin wie eine nervige Person, die an der Seitenlinie auf und ab läuft.“ (Bo Henriksen)

Henriksen selbst wird die Kabine aufgrund seiner Gelb-Roten Karte gegen Leverkusen ab 30 Minuten vor bis nach dem Spiel nicht betreten dürfen. Co-Trainer Michael Silberbauer übernimmt. Einen großen Unterschied erwartet der Coach jedoch nicht, schließlich gehe sein Coaching im Spiel aufgrund der Lautstärke in den deutschen Stadien – im Gegensatz zu seiner Zeit in Dänemark – ohnehin häufig unter. „Ich kann rumlaufen und schreien, aber die Spieler hören mich sowieso nicht. Ich bin wie eine nervige Person, die an der Seitenlinie auf und ab läuft.“

Stattdessen sieht er seine Sperre als „guten Test“ für seine Mannschaft und die vielen Anführer, auf die er sich verlassen kann. „Nadiem ist zurück, wir haben Bello hinten und auch Dome (Kohr, Anm. d. Red.) kann von hinten laut sein und vorrücken. Die Anführer müssen ohnehin aus der Mannschaft kommen. Das ist immer meine Überzeugung.“ In der Pause sollen es dann seine Kollegen aus dem Trainerstab richten. „Ich bin nicht so wichtig, das werden wir am Wochenende sehen.“

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