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Freiburger Perspektivwechsel nach „billigen Gegentoren“

Der SC Freiburg hat sich mal wieder an Union Berlin die Zähne ausgebissen. Der Knackpunkt beim 1:2 war das Abwehrverhalten in zwei entscheidenden Momenten.

Seit vier Spielen ohne Sieg

Direkt nach dem Abpfiff am späten Sonntagnachmittag war den meisten Freiburgern der Gemütszustand aus dem Gesicht zu lesen. Darin lag eine Mischung aus Ratlosigkeit und Ärger über eigene Unzulänglichkeiten. Maximilian Eggestein brauchte einen Moment, um die Gründe für die 1:2-Niederlage gegen Union zu erklären. „Das ist eine gute Frage“, rätselte der 28-Jährige, brachte es dann aber auf den Punkt: „Gefühlt hatten wir Spiel- und Ballkontrolle, aber in den entscheidenden Momenten war Union einfach wacher. Wir haben es nicht geschafft, genügend Chancen zu erzwingen.“

Lucas Höler, Torschütze zum zwischenzeitlichen Führungstreffer, verpackte den gleichen Inhalt etwas kompakter: „Weil wir ein Tor weniger als Union geschossen haben, die sich leider gut hinten reingestellt haben und uns nichts eingefallen ist.“ Die fehlenden Lösungen im Angriffsspiel zogen sich als roter Faden durch die 90 Minuten. Zu umständlich agierten die Freiburger auf engem Raum. „Wir hatten insgesamt wenig Abschlüsse“, konstatierte Eggestein. „Das lag am Kleinteiligen und an der Flankenqualität, die nicht gut war.“

Schuster ahnte es schon

Dass Union-Coach Steffen Baumgart seit einigen Wochen wieder auf das traditionelle und in den letzten Jahren regelmäßig erfolgreiche Spielsystem der Köpenicker setzt, war für den SC Freiburg keine gute Nachricht. SC-Coach Julian Schuster prognostizierte schon vor dem Spiel, wie schwierig es werden wird, das „eiserne Bollwerk“ zu knacken. Genau so kam es dann. Gegen den Ball machte Union im 5-3-2 das Zentrum dicht und die Abstände eng. Einmal mehr zeigte sich: Das liegt dem Sport-Club nicht. Nur zwei von elf Duellen in der Bundesliga gewann der SC. Besonders bitter war die 1:2-Niederlage am 34. Spieltag der Vorsaison, die Freiburg das internationale Geschäft kostete.

So folgenschwer war die Niederlage am Sonntag nicht. Dennoch sind die Breisgauer auf Rang 7 abgerutscht, der zumindest zum jetzigen Stand keine Europapokalteilnahme garantiert. Sieben Spiele bleiben der Elf von Julian Schuster noch, um wieder nach oben zu klettern. Speziell in der Defensive darf sich das Team dann aber nicht so anstellen wie gegen die Köpenicker. Der Knackpunkt waren die beiden Gegentore.

Lienhart sieht zweimal nicht gut aus

Als „relativ billig“ bewertete Eggestein diese. Schuster formulierte es etwas diplomatischer, der Inhalt war derselbe: „Wir müssen uns vorwerfen, dass wir in bestimmten Momenten nicht gut genug verteidigt haben. Da sind wir dann entsprechend bestraft worden.“ Beim 1:1 klärte Philipp Lienhart nicht ausreichend, bekam aber auch keine Unterstützung seiner Mitspieler im Rückraum. Michael Gregoritsch reagierte gar nicht, als Rani Khedira aus seinem Rücken kam und den frei liegenden Ball von der Strafraumgrenze im linken unteren Eck versenkte. Beim 1:2 stand wieder Lienhart im Mittelpunkt, als er sich von Unions Matchwinner Andrej Ilic leichtfertig abschütteln und den frei zum Kopfball kommen ließ.

Mit dieser Niederlage hat sich die Perspektive verändert. Konnte man vor dem Spiel in Freiburg von sich behaupten, seit Ende Januar und damit sieben Spiele in Serie ungeschlagen zu sein, heißt es nun: Seit vier Spielen hat der SC nicht gewonnen. Schuster gewinnt dieser Momentaufnahme dennoch etwas Positives ab: „Beides sind Perspektiven, die nicht schlecht sind. Wir haben zuletzt gegen Mainz und Augsburg gespielt, die Mannschaften der Stunde. Das sind auch Leistungen, wenn man da Punkte mitnimmt.“

Fragezeichen hinter Atubolu

Im nächsten Heimspiel am kommenden Samstag täten drei Punkte mal wieder gut. Im Rennen um Europa könnte es vorentscheidend sein. Borussia Dortmund könnte auf sieben Punkte distanziert werden – oder eben bis auf einen Punkt heranrücken. Ob Noah Atubolu in diesem Spiel mitwirken kann, ist noch offen. Gegen Union verletzte sich der Torhüter bei einem Zusammenprall mit Lienhart an der Schulter, spielte zunächst noch weiter, musste nach gut einer Stunde aber doch vom Feld.

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