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Freiburger Haltungsfrage: Nächste Niederlage als Wende?

Die vierte Niederlage im fünften Spiel mit 17 Gegentoren – die jüngste Freiburger Bilanz liest sich alarmierend. Dennoch war der Auftritt der SC-Profis beim 1:2 gegen die Bayern ein Schritt in die richtige Richtung vor einem wegweisenden Fünferpack.

Warum sich Trainer Schuster nach dem 1:2 gegen die Bayern zufrieden zeigte

Profifußball ist letztlich ein knallharter Ergebnissport. Manchmal ist aber auch die Art und Weise der Leistung wichtig. Vor allem beim SC Freiburg richten die Verantwortlichen ihr Handeln seit sehr vielen Jahren nicht an einzelnen Resultaten aus. So äußerte Trainer Julian Schuster am Samstag seine überwiegende Zufriedenheit – obwohl seine Mannschaft gerade die vierte Niederlage in den jüngsten fünf Partien mit den Gegentoren 16 und 17 in dieser Phase kassiert hatte.

„Ich habe der Mannschaft gesagt, dass ich bewerten werde, wie wir ins Spiel starten, welche Haltung wir zeigen, wie wir uns in den Zweikämpfen präsentieren, welche Leidenschaft wir zeigen und welchen Willen“, sagte Schuster: „Das habe ich der Mannschaft maximal abgenommen.“ Seine Ansprüche wurden also zur grundsätzlichen Zufriedenheit umgesetzt: „Daher ist es kein Zufall, dass wir das Spiel so gestalten konnten, dass es bis zum Ende hin offen war.“

Weniger Chancen für den Gegner

Tatsächlich präsentierte sich das SC-Team vor allem defensiv deutlich stabiler, gestattete dem Rekordmeister nur vier Torchancen, nachdem es bei den jüngsten Klatschen in Stuttgart (0:4/6 Torchancen), Frankfurt (1:4/12) und Leverkusen (1:5/13) noch deutlich mehr klare Gelegenheiten für den Gegner gegeben hatte.

Die Gegentore gegen die Münchner waren recht klar individuellen Mängeln von Innenverteidiger Philipp Lienhart und Torwart Noah Atubolu zuzuordnen, der beim 0:2 zumindest grenzwertig von Min-Jae Kim bedrängt worden war. Eine Aktion, die Atubolu einschränkte, im Rahmen des Ermessensspielraums von Schiedsrichter Daniel Siebert aber noch vertretbar nicht als Foul gewertet wurde.

Offensiv agierte der SC wieder lange harmlos, erreichte mit Blick auf drei Torchancen aber letztlich auch eine zarte Steigerung gegenüber den Partien in Stuttgart und Frankfurt, als der SC nur eine eigene Gelegenheit verbucht hatte. Trotz deutlich besserer Kontrolle im eigenen Ballbesitz und einer Drangphase am Ende kam das Schuster-Team nach Matthias Ginters Anschlusstreffer in der 68. Minute allerdings nicht mehr wirklich gefährlich vor das Tor Manuel Neuers.

Schuster äußert Nachsicht in Sachen Offensivspiel

Im gesamten Offensivspiel bleibt also noch viel Luft nach oben. „Sie haben einen hohen Aufwand betrieben und mussten viel laufen. Dann fehlen vielleicht auch die Kraft und der Fokus für die Momente mit Ball“, nahm Schuster seine Spieler, die mit 120,3 fast neun Kilometer mehr als in Stuttgart zurückgelegt hatten, in Schutz.

Wichtiger war der Gesamtauftritt. „Das war die richtige Haltung. Es ist gut und wichtig, auch für die kommenden Aufgaben, dass wir eine Leistung gezeigt haben, auf der wir aufbauen können“, betonte Schuster. Ihm und seinen Profis steht nach den misslungenen Kräftemessen mit den Schwergewichten der Liga jetzt ein richtungsweisender Fünferpack bevor.

Wegweisender Fünferpack: 12 Punkte sind die Messlatte

Gegen Bochum (A), Heidenheim (H), St. Pauli (A), Bremen (H) und Augsburg (A) holte der SC in der Hinrunde zwölf Punkte und legte die Basis für eine insgesamt erfolgreiche Hinrunde mit 27 Punkten. Inzwischen ist der SC aber auf Platz 10 abgerutscht und sollte alles für eine Wiederholung der Hinrundenausbeute investieren, um wieder Boden gutzumachen.

Dafür wird eine weitere Steigerung in der Offensive nötig sein. Aber die nächste Niederlage könnte die Wende in diese Richtung eingeleitet haben, weil der Auftritt gegen die Bayern wieder eine stabile Basis darstellt.

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