36 Pflichtspiele hat Kilian Fischer in der vergangenen Saison für den VfL Wolfsburg absolviert. Doch bleibt er ein Dauerbrenner? Ein neuer Trainer und voraussichtlich neue Konkurrenz verändern seine Situation.
Wolfsburg sucht noch einen Rechtsverteidiger
Einfach mal was Neues, das dachte sich Kilian Fischer in der Sommerpause, also blondierte er seine Haare. Beim VfL Wolfsburg hingegen will der 24-Jährige für Konstanz auf der rechten Abwehrseite stehen. Unter Ralph Hasenhüttl hat er sich in der vergangenen Saison einen Stammplatz erkämpft – den er nun unter dem neuen Trainer Paul Simonis nicht hergeben möchte. „Die letzte Saison hat in meinem Selbstverständnis einiges verändert“, unterstreicht Fischer. Und wenn noch ein neuer Rechtsverteidiger verpflichtet wird? „Der muss mich dann auch erst mal verdrängen. Ich habe keine Lust, kampflos meine Position wieder aufzugeben.“
Der Rumäne Ratiu kommt wohl nicht
Dass der VfL den Markt nach einem weiteren Rechtsverteidiger sondiert, ist hinlänglich bekannt. Im Winter war Mads Roerslev gekommen und nicht in der Lage, Fischer zu verdrängen. Der Däne ist zurück beim FC Brentford. Nun sollte Andrei Ratiu von Rayo Vallecano kommen – was nach kicker-Informationen mittlerweile jedoch maximal unwahrscheinlich ist. Die Suche geht weiter.
Und Fischer verfolgt diese entspannt, nutzt die Zeit, sich nach seinem „Förderer“ Hasenhüttl auf den neuen Coach einzustellen. „Für mich persönlich war Ralph der Durchbruch“, sagt der Defensivmann, „er hat mir vom ersten Tag ein gutes Gefühl gegeben. Deswegen tut es einem dann natürlich leid, dass er den Hut nehmen musste.“
„Es weht ein schärferer Wind hier. Es ist alles ein bisschen strukturierter, disziplinierter, es gibt klarere Regeln.“ (Kilian Fischer erklärt, was sich unter Trainer Paul Simonis verändert hat)
Nun hat Simonis den Hut auf. Was hat sich verändert in den ersten Wochen unter dem Niederländer? Einerseits wird von Beobachtern und Mitarbeitern der „Menschenfänger“ Simonis herausgestellt, andererseits erklärt Fischer: „Es weht ein schärferer Wind hier. Es ist alles ein bisschen strukturierter, disziplinierter, es gibt klarere Regeln, was ich grundsätzlich eigentlich auch gar nicht schlecht finde. „Wieso? Weil ich glaube, dass man uns auch teilweise ein bisschen härter anpacken muss.“
Auch auf dem Rasen verändern sich Dinge unter Simonis. Defensiv hatte es Vorgänger Hasenhüttl bevorzugt, dass sich der rechte Offensivmann gegen den Ball in die Abwehrkette fallen lässt, Fischer ist in der daraus entstandenen Fünferkette immer nach innen gerückt. Nun bleibt er außen und schaltet sich im Spielaufbau weiterhin verstärkt ein, indem er ins Zentrum geht. „Das“, sagt er, „macht Spaß und liegt mir auch.“
„Ich habe schon Bock, ein bisschen mehr Verantwortung zu übernehmen“
Fischers Ziel für die neue Saison? „Ich möchte meinen Stammplatz behalten.“ Ganz egal, wer da noch kommt. Und auch eine Führungsrolle schreckt den Verteidiger nicht ab. „Ich habe schon Bock, ein bisschen mehr Verantwortung zu übernehmen. Man kann vor allem eine Führungsrolle übernehmen, wenn man viel Spielzeit hat. Deswegen muss ich erst mal gucken, dass das eine passt und dann kann ich weiterschauen.“