Gerade ist Rav van den Berg wieder fit, da reiht sich Dominique Heintz in die Verletztenliste des 1. FC Köln ein. Finanziell sei es möglich, im Winter zu reagieren und den Kader noch einmal zu verstärken, erklärte Vorstandsmitglied Ulf Sobek am Montag.
Reaktion auf Verletztenmisere?
Lukas Kwasniok muss dieser Tage kreativ werden, um das Verletzungspech in der Kölner Innenverteidigung aufzufangen. Am vergangenen Samstag, beim 1:1 gegen Bremen, hatte der Trainer Sebastian Sebulonsen in die letzte Linie zurückgezogen und an der Seite von Cenk Özkacar und Dominique Heintz aufgeboten.
Die Umstellung hatte ganze zwölf Minuten Bestand, dann reihte sich mit Heintz der nächste FC-Innenverteidiger in die Verletztenliste ein. Durch seine leichte Muskelverletzung im Oberschenkel dürfte das Jahr für ihn gelaufen sein. Mit Joel Schmied (Muskelverletzung im Oberschenkel) sowie den beiden Langzeitverletzten Luca Kilian (Kreuzbandriss) und Timo Hübers (Knieverletzung) stehen aktuell vier Optionen für das defensive Zentrum nicht zur Verfügung.
Sobek lobt „ausgewogenen Kader“
Auf einer Pressekonferenz am Montag wurde Ulf Sobek, im FC-Vorstand verantwortlich für den Bereich Sport, daher auf mögliche Verstärkungen im Winter angesprochen. „Wir können uns erst mal über die aktuelle Punkteausbeute freuen. Wir sind wirklich gut gestartet und das zeigt, dass wir einen ausgewogenen Kader haben, den Thomas Kessler gut zusammengestellt hat“, lobte er zunächst seinen Sportdirektor. Der FC rangiert auch nach drei Spielen ohne Sieg weiter im gesicherten Mittelfeld.
Und immerhin: Rav van den Berg, der zuvor mit einer Schulterverletzung ausgefallen war, wurde rechtzeitig wieder fit, um Heintz in Bremen zu ersetzen. Doch die Situation in der Abwehr zeigt, wie schnell es eng werden kann. Nicht nur im Abwehrzentrum, sondern beispielsweise auch auf den Schienen, wo hinter Sebulonsen und Kristoffer Lund schnell die Alternativen ausgehen könnten. Jusuf Gazibegovic spielt keine Rolle mehr, Alessio Castro-Montes, der am Wochenende auf der linken Schiene zu seinem ersten Startelf-Einsatz kam, ist weiterhin nicht angekommen. Linton Maina, Jakub Kaminski oder Jan Thielmann sind eigentlich eher in der Offensive zuhause.
Köln „in einem gewissen Umfang“ handlungsfähig
„Es ist natürlich die Entscheidung des Sportdirektors in Zusammenarbeit mit dem Trainer, zu schauen, ob und auf welcher Position wir uns im Winter dann noch punktuell verstärken müssen“, erklärte Sobek, konnte aber ankündigen: „Grundsätzlich ist es durch die gute Geschäftsführung und das gute Wirtschaften so, dass wir im Wintertransferfenster in einem gewissen Umfang tätig werden können.“
Während Sobek am Montag von einem „sehr guten Austausch“ mit Kessler berichtete, kam es in den ersten zwei Monaten seiner Amtszeit noch nicht zum umfangreichen Gespräch mit Coach Kwasniok, gestand das Vorstandsmitglied. „Wir sind per WhatsApp in Kontakt und haben uns darauf verständigt, dass wir uns im Trainingslager intensiver austauschen. Aber im Augenblick ist die Kommunikation zwischen Thomas und ihm viel wichtiger, und das läuft extrem gut.“

