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Ex-Ultra Köncke ist neuer HSV-Präsident

Lange sieben Stunden zog sich die Mitgliederversammlung vor der Westtribüne des Volksparkstadions, ehe der HSV e.V. um 17.05 Uhr einen neuen Präsidenten hatte: Ex-Vorsänger Henrik Köncke gewann deutlich.

Jansen-Nachfolger mit großem Vorsprung gewählt

Der frühere Ultra und Manager bei Hapag-Lloyd hat bereits seit zwei Jahren einen Sitz im Aufsichtsrat und überzeugte am Samstagnachmittag schon im ersten Wahlgang überwältigende 65,71 Prozent der rund 1200 stimmberechtigten Mitglieder.

Seine Mitbewerber, Ehrenrats-Vorsitzender Kai Esselsgroth kam auf 29,06 Prozent, der Hamburger Unternehmer Frank Ockens 5,22 Prozent. Seine Vize-Präsidentin wird die Beachvolleyball-Olympiasiegerin von 2016, Laura Ludwig. Die 39-Jährige erhielt 90,40 Prozent der Stimmen. Zweiter Vizepräsident und Schatzmeister bleibt Aufsichtsratsboss Michael Papenfuß.

Standing Ovations für Ex-Boss Jansen

Köncke war angesichts seiner Ultra-Vergangenheit der große Favorit bei einer Wahl, die im Vorfeld mehr Aufsehen erregt hatte als es letztlich am Samstag gab. Weil der HSV-Beirat Vereinslegende Felix Magath Mitte Mai nicht zur Wahl zugelassen hatte, gab es auf der Mitgliederversammlung einen Dringlichkeitsantrag, die Wahl auszusetzen. Dieser aber wurde mit 91,51 Prozent deutlich abgeschmettert.

Doch was bedeutet die Wahl von Köncke für den HSV? Mit Anna Stöcken zog eine potenzielle Vize-Präsidentin ihre Kandidatur auf der Bühne unmittelbar nach der Wahl des 34-Jährigen sichtbar angefasst zurück. Ihre Begründung: „Ich kann unter diesen Bedingungen keine gemeinsame Arbeit vollziehen.“ Köncke hatte unbestritten davon profitiert, dass er die aktive Fanszene mobilisiert hatte, will aber ausdrücklich nicht nur als Ultra wahrgenommen werden: „Ich habe in den vergangenen Jahren bewiesen, dass ich weit mehr Blicke auf den HSV habe als nur meine Erfahrungen aus der Fankurve.“

Nachdem Ex-Profi Marcell Jansen am frühen Nachmittag mit Standing Ovations als Präsident verabschiedet wurde („Der HSV ist kein Projekt, der HSV ist ein Gefühl“), hatte sein Nachfolger während seiner Rede mit einer Videopräsentation und viel Patriotismus gepunktet. „Nichts ist größer als dieser Verein. Ich erlebe den Verein nicht nur, ich lebe und liebe ihn.“

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