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Erfolgsrezept El Mala: Ein Spieler, der nicht zu ersetzen ist

In Bremen geht für den 1. FC Köln lange Zeit gar nichts, doch dann zeigt Said El Mala wieder seine Qualität. Der 19-Jährige entwickelt sich immer weiter. Da verzeihen ihm die Kollegen manchen Fehler gerne.

Youngster rettet Köln einen Punkt

Die erste Nachricht auf seinem Handy nach dem 1:1 gegen Werder Bremen, verriet Kölns Trainer Lukas Kwasniok, sei diese gewesen: „Et hätt noch emmer joot jejange.“ Eine Weisheit aus dem kölschen Grundgesetz, und tatsächlich war am Samstag ja irgendwie alles wieder gutgegangen. Ein Punkt nahm der FC aus dem Norden mit ins Rheinland, zumindest keine Niederlage. Und das war vor allem Said El Mala zu verdanken.

  • „Das Motto hieß ‚Friss oder stirb‘ – und ich bin gestorben“ (k+)

Mal wieder rettete der 19-Jährige dem Aufsteiger den Tag: Mit dem Ball zog er von der linken Seite an zwei Bremern vorbei ins Zentrum, zog ab – und hatte das Glück des Tüchtigen, dass sein Schuss von Werder-Verteidiger Niklas Stark unhaltbar abgefälscht wurde. „Der kullert normalerweise nie rein“, vermutete auch Kwasniok, aber geschenkt. Zum zweiten Mal erzielte El Mala in dieser Saison den Ausgleich für den FC, einmal bereits den Siegtreffer: Die Einsätze des Dribblers machen sich einfach bezahlt.

Einzig El Mala sorgte für Gefahr

Das Ergebnis kaschierte dabei, dass die Geißböcke wie schon gegen Gladbach (1:3) und Frankfurt (3:4) einen weitgehend harmlosen Auftritt hingelegt hatten. Bremen durfte sich mächtig über zwei liegen gelassene Punkte ärgern. „Sie hätten uns richtig bestrafen können“, gab auch Kwasniok zu, Retter El Mala formulierte es auf den vereinseigenen Kanälen so: „In der ersten Hälfte haben wir uns ein wenig schwergetan.“

Das war milde formuliert, denn Köln hatte wenig bis nichts vom Spiel. Einzig der Dribbler vorne links sorgte zumindest gelegentlich für Situationen, die sich gefährlich hätten anfühlen können, doch mehr als seinen Treffer, seine Möglichkeit in der Anfangsviertelstunde nach einem ähnlichen Solo und Luca Waldschmidts Pfostentreffer drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit brachte der FC an klaren Chancen nicht zustande – und selbst den hatte El Mala per Flanke vorbereitet.

Ein Mini-Erfolg für den selbstkritischen Trainer

„Wir haben eine richtig schlechte erste Hälfte gespielt“, kritisierte Kwasniok, der die Verantwortung dafür übernahm und von einem „Sender-Empfänger-Problem“ beim taktischen Briefing sprach. Seine Spieler seien deshalb gegen den Ball immer wieder falsch angelaufen. Es klangen aber auch unzufriedene Zwischentöne durch, die damit wenig zu tun hatten. „Gleich zu Beginn haben wir ein paar Duelle nicht bestritten, wie man sie in der Bundesliga bestreiten muss“, moserte Kwasniok. „Darüber hinaus war es auch mit dem Ball vogelwild.“

Dass seine taktischen Korrekturen halfen, darf Kwasniok als Mini-Erfolg verbuchen, zwei Wechsel zur Pause und eine Viererkette hinten brachten deutlich mehr Stabilität ins Spiel. „Es war wichtig, zwei robuste Spieler mit einer anderen Grundaggressivität zu bringen“, erklärte der FC-Coach. „Während Alessio Castro-Montes und Isak Johannesson eher fußballerische Elemente mitbringen, kommen Kristoffer Lund und Tom Krauß über eine gewisse Physis und Abgreifmentalität. Das hat gut getan, um ins Spiel zurückzufinden.“

Allerdings: So richtig viel ging nach vorne dann trotzdem nicht – bis El Mala loszog, den Gegner das Fürchten zu lehren. „Wir hatten ein Energieproblem und ein Zugriffsproblem. Das konnten wir in der zweiten Hälfte revidieren, ohne dass wir brutale Torchancen hatten“, resümierte Kwasniok und brachte die Erfolgsformel des Bremen-Spiels auf den Punkt: „Aber wir haben ja noch Said.“

Die Mitspieler laufen gerne hinterher

Der traf erstmal spät, nachdem er in der Startelf gestanden hatte. Zuletzt hatte sein Coach diesen Schritt gefordert, nun gab es die verdienten warmen Worte. „Darauf hat er hingearbeitet, denn 90 Minuten in der Bundesliga sind schon ein Unterschied zu 90 Minuten in der 3. Liga.“ Der 44-Jährige verliert immer mal wieder auch erdende Worte in Richtung seines Shootingstars: „Dass Said den Unterschied ausmachen kann, ist jetzt allseits bekannt. Wichtig ist, dass er trotzdem den Willen hat, sich zu verbessern. Und den hat er.“

Vor allem aber Fähigkeiten, ohne die es für den Aufsteiger deutlich schwieriger in der Liga wäre. Dafür nehmen die Mitspieler auch so manchen Ballverlust in Kauf. „Mit seinen Eins-gegen-eins-Situationen ist er immer wieder für überraschende Situationen verantwortlich. Das hilft uns“, betont Stürmer-Kollege Marius Bülter. „Hier und da verliert er auch mal den Ball, dann müssen wir hinterherlaufen. Aber wenn er dann immer wieder Tore schießt, macht man es gerne.“

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