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Ein Rätsel? De Wit als Anführer im Spektakel

Gewiss, der flotte Hattrick von Myron Boadu stach heraus beim Bochumer 3:3 gegen Leipzig. Trainer Hecking schwärmte aber auch noch von einem anderen Schlüsselspieler.

Bochums Schlüsselfigur beim 3:3 gegen Leipzig

Bisher gab Dani de Wit den Bochumer Anhängern vor allem Rätsel auf. Es war nicht nachvollziehen, warum der Niederländer so wenige Impulse für das Bochumer Spiel lieferte, meist eine Randfigur blieb, seinen Platz im Team lange Zeit nicht fand. Unter Dieter Hecking blüht der Mittelfeldspieler sichtlich auf; beim 3:3 gegen Leipzig war er neben dem dreifachen Torschützen Boadu der Schlüsselspieler beim Tabellenletzten, der sich selbst an den Haaren aus dem Sumpf zog.

Der zur Pause eingewechselte Gerrit Holtmann fädelte mit seiner Aufmerksamkeit die Wende ein, als er nach dem schlampigen Pass von Leipzigs Keeper Gulacsi zur Stelle war und Boadu im Zentrum bediente.

„Wie er heute aufgetreten ist, damit hat er die Messlatte sehr hoch gelegt.“ (Dieter Hecking über Dani de Wit)

Getragen aber wurde der VfL auch in dieser Phase von dem eminent fleißigen de Wit, der überall auftauchte, sich hinten als Anspielstation anbot, immer wieder Lücken in der Leipziger Defensive suchte und fand. Als er in der zweiten Minute der Nachspielzeit vom Platz ging, hatte der Niederländer 12,85 Kilometer zurückgelegt und damit den Top-Wert geliefert – eine bemerkenswerte Strecke, aber nicht nur deshalb war Hecking voll des Lobes.

„Wie er heute aufgetreten ist, damit hat er die Messlatte sehr hoch gelegt“, befand der Bochumer Trainer. Diesmal übernahm de Wit meist die rechte Achter-Position, trieb sich aber quasi überall auf dem Feld herum, gesucht von den Mitspielern, aggressiv auch im Zweikampf.

So hatten sie sich das beim VfL schon lange vorgestellt, nachdem de Wit jahrelang in der Eredivisie bei AZ Alkmaar eine der prägenden Figuren gewesen war. Die Umstellung auf die Bundesliga aber fiel dem 26-Jährigen doch schwerer als vermutet, vor allem allerdings, weil es seine Idealposition hinter den Spitzen beim VfL nicht gab und gibt.

Zuletzt wurde sogar spekuliert, der VfL würde den Mittelfeldmann ausleihen, doch der betonte stets, er wolle sich beim VfL und in der Bundesliga durchsetzen. Nun ist er auf dem besten Wege dazu, spürt auch die volle Unterstützung von Hecking.

Großes Lob von Holtmann und Hecking

Und er nimmt im Zentrum Einfluss auf seine Mitspieler, dirigiert nicht nur, ist auch mit Anweisungen gut dabei. „Er hat uns nicht nur heute sehr, sehr gut getan“, lobte Holtmann. „Zwischendurch hat er mich auch mal gebremst nach dem 3:3, ich solle nicht immer überall vorne rumturnen.“

Auch de Wit war ein maßgeblicher Faktor, dass Bochum nach dem Seitenwechsel so gut ins Spiel fand und eine verloren geglaubte Partie schließlich nicht als Verlierer beendete. „Läuferisch, kämpferisch, fußballerisch, Dani hat ein ganz hervorragendes Spiel gemacht“, befand Hecking.

Auch mit seiner Hilfe hatten die Gastgeber die Vorgabe ihres Trainers umgesetzt, der in der Pause an sein Team appelliert hatte: „Wir gehen rein und wollen die zweite Hälfte gewinnen, dann haben wir Haltung gezeigt. Das war unser Vorhaben.“ Dazu kam noch Heckings Anweisung: „Lasst uns versuchen, ein frühes Tor zu machen, damit können wir das Stadion wieder anzünden.“

Hecking drückt die richtigen Knöpfe

Das ist passiert, und mit bemerkenswerter Moral korrigierte der VfL die Patzer der ersten Halbzeit. Die nahm unter anderem auch Hecking auf seine Kappe. „Ich wollte es bei dem bewährten System belassen mit unserer Fünferkette, da hat sich die Mannschaft zuletzt gefunden. Aber als ich Leipzigs Aufstellung gesehen habe, dachte ich eigentlich: Oh weh, das könnte schiefgehen.“

Es ging schief, in einer desolaten Anfangsphase, als alles schon verloren schien. Dann aber drückte Hecking die richtigen Knöpfe, baute um auf Viererkette, dann brachte er mit der Einwechslung von Gerrit Holtmann auch noch den richtigen Joker.

Einzig bedauerlich aus Bochumer Sicht, dass der ebenfalls eminent starke Matus Bero wegen seiner fünften Gelben Karte am Samstag in Mönchengladbach fehlen wird. Stattdessen wird dann wohl Capitano Anthony Losilla wieder zur Verfügung stehen. „Bei ihm sieht es gut aus“, so Hecking, „wir gehen davon aus, dass er am Samstag spielen kann.“

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