In dem aktuellen Zustand wird es Werder schwer haben in der Bundesliga. Sportchef Clemens Fritz kündigt weitere Transfers an, spricht aber auch über Schwierigkeiten.
Fritz über Kritik und Hindernisse
Dass die kritischen Fragen rund um den SV Werder Bremen von Woche zu Woche zunehmen, sei ja „nichts Neues“ für Clemens Fritz – weil auch die Ergebnisse Woche für Woche ausbleiben: Eine 1:4-Niederlage bei Eintracht Frankfurt manifestierte nun auch die Bremer Chancenlosigkeit zum Bundesliga-Start – eine Woche nach dem Pokal-Aus bei Zweitligist Arminia Bielefeld. „Natürlich wird es nicht ruhiger im Umfeld, das muss man auch ganz klar sagen“, führte der Werder-Sportchef weiter aus.
Zum einen hat der Klub seit Beginn der Vorbereitung mehrere und wichtige Ausfälle zu verkraften: In der Vorwoche folgte auch noch der Knöchelbruch bei Olivier Deman auf die bereits langfristig Verletzten Mitchell Weiser (Kreuzbandriss), Jens Stage (Fußverletzung, Rückkehr nach der Länderspielpause?), Amos Pieper (operativer Eingriff an der Hüfte), sowie Maximilian Wöber (Oberschenkelverletzung). „Wir sind gerade enorm gebeutelt. Die fünf Ausfälle können wir in der Form nicht eins zu eins kompensieren“, sagte Fritz.
Fritz zu Kritik: „Damit muss ich leben“
Doch zum anderen fehlt trotzdem nach wie vor auch quantitativ Ersatz. In Frankfurt saßen fünf Spieler auf der Auswechselbank, die zuvor noch ohne Bundesligaeinsatz waren. „Natürlich müssen wir versuchen, dagegen zu steuern“, meinte der Sportchef in Sachen Transferbedarf, der ja ebenfalls bereits seit Wochen erhöht ist: „Wir werden noch was tun, das ist klar.“ Doch woran liegt es, dass Verstärkungen immer noch auf sich warten lassen?
„Wir hätten sicherlich in den letzten zwei Wochen schon einen Spieler verpflichten können, aber wir verfallen nicht in Aktionismus, nur weil die Kritik von außen groß ist“, entgegnete Fritz. Die Bremer können eben „nur das machen, was budgetär und wirtschaftlich“ umsetzbar ist. Allzu viel Spielraum scheint es also nicht mehr zu geben. Und daher sei es wichtig, „ruhig und wirklich scharfsinnig zu bleiben“, so der Sportchef weiter – um die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Awoniyi? Werder sucht einen Leih-Angreifer
Dass der 44-Jährige im Zentrum jener wachsenden Kritik rund um den Osterdeich steht, damit kann der Ex-Profi umgehen: „So ist das Geschäft, damit muss ich leben und ich nehme mich da auch nicht raus. Wir haben alle Druck. Aber es ist jetzt auch nicht so, dass ich die letzten drei Wochen auf der faulen Haut gelegen habe und mir angeschaut habe, was so am Markt passiert ist.“ Derweil sei Fritz bewusst: „Viel Zeit haben wir nicht mehr.“
In acht Tagen schließt das Transferfenster, und die Baustellen im Bremer Kader sind offensichtlich. Verstärkung muss insbesondere für den Sturm her, Werder sucht nach kicker-Informationen dabei nach einem Leihspieler – andere Möglichkeiten für diese Position erweisen sich inklusive einer Ablösesumme schlicht als zu kostenaufwändig. Am Sonntagmorgen ploppte indes ein Gerücht um Nottingham-Angreifer Taiwo Awoniyi auf, dessen Wahrheitsgehalt nach aktuellem Stand jedoch fraglich erscheint.
Noch zwei Außenverteidiger – und mehr?
Dazu könnte nach den Verletzungen von Deman und Wöber neben dem schon lange anvisierten Neuzugang für die defensive Außenbahn noch eine zweite Verpflichtung notwendig sein. Auf dieser Position liegt genauso die Priorität wie im Angriff. Über den Frankfurter Leih-Kandidaten Elias Baum sagte Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche am Samstag jedenfalls, dass er „Stand jetzt“ nicht gedenkt, den Spieler abgeben zu wollen…
Darüber hinaus schauen sich die Bremer jedoch auch für das zentrale Mittelfeld noch intensiv nach Verstärkungen um, zumal die interne Alternative Skelly Alvero in Frankfurt einmal mehr keine Rolle spielte. Doch hinten heraus ergeben sich in einem Transferfenster ja oftmals noch neue Möglichkeiten – und es wäre nicht das erste Mal, dass Werder eine solche dann auch wahrnimmt.
