Zum Inhalt springen Zur Seitenleiste springen Zur Fußzeile springen

Drehwurm in der Steiermark: Köln startet in die „schönste Zeit des Jahres“

Der 1. FC Köln ist am Samstag ins Trainingslager in Bad Waltersdorf in der Steiermark gestartet. Sechs Spieler ließ Trainer Lukas Kwasniok zu Hause, Said El Mala, Jan Thielmann und Eric Martel kehrten derweil aus dem Urlaub zurück.

Kwasniok verlangt Bereitschaft

Aus Kölns Trainingslager in der Steiermark berichtet Dennis Zaremba

Am frühen Samstagabend um kurz nach halb sechs erschien der 1. FC Köln zu einem ersten Aufgalopp vor den mitgereisten Fans im Thermenstadion Bad Waltersdorf. Die Stimmung war einen Tag nach dem 2:2 im Test gegen Fortuna Köln gut. „Trainingslager-Zeit ist die schönste Zeit der gesamten Saison“, freute sich ein bestens gelaunter Lukas Kwasniok.

„Du sitzt aufeinander, hast keine Kinder die nachts schreien, keine Frau die vielleicht Bauchweh hat“, erklärte der Coach. „Du bist hier und fokussierst dich gemeinsam mit deinen Mannschaftskameraden. Jeder kämpft um seinen Platz und jeder hat die Chance, einen solchen zu ergattern.“ Letztlich seien alle „immer gut gelaunt“ und am Ende der Woche natürlich „auch ein bisschen kaputt“.

Sechs Spieler blieben in Köln

Kurz nach der Ankunft in Bad Waltersdorf ließ es der Coach aber noch recht ruhig angehen, unter anderem mit einer Spielform, bei der Flanken im Mittelpunkt standen. „Ich unterscheide nicht zwischen Einheiten am Geißbockheim und im Trainingslager. Es ist immer viel Inhalt, es ist anstrengend, aber es ist immer auch ein Ball dabei“, beschrieb Kwasniok seine Herangehensweise.

Zu Kwasnioks Stil zählt auch die direkte Kommunikation nach außen. So betonte er nach dem Remis im Test am Freitagabend, dass es bei einigen Spielern „noch lange nicht für die Bundesliga reicht“ und bei anderen „vielleicht der Punkt gekommen ist, wo es nicht mehr für die Bundesliga reicht“.

„Du kannst der beste Schwimmer der Welt sein, aber wenn du deinen Eintritt nicht bezahlst, hast du nicht die Möglichkeit, das Schwimmbecken zu betreten.“ (Lukas Kwasniok)

Die ersten Konsequenzen gab es schon bei der Zusammenstellung des Trainingslager-Kaders, dem Neuzugang Sebastian Sebulonsen bereits angehört, zu sehen. Sargis Adamyan und Florian Dietz spielen weiterhin keine Rolle unter Kwasniok und sind nicht dabei. Ebenso blieben die Youngster Emin Kujovic, Neo Telle, Fayssal Harchaoui und Malek El Mala, dessen Vertragsverlängerung bis 2030 am Samstagmorgen verkündet worden war, bei der U 21.

El Malas Bruder Said, der ebenfalls bis 2030 verlängert hat, war dagegen nach seinem Urlaub ebenso wie Eric Martel und Jan Thielmann erstmals dabei – zur großen Freude von Kwasniok. „Die haben halt Bock auf Fußball. Das ist die Eintrittskarte, das habe ich den Jungs gesagt und ich hoffe, dass das noch klarer wird bei dem ein oder anderen.“

Das Trio zähle zu den Spielern, die den Rest des Teams mit ihrer Dynamik mitziehen können. „Du kannst der beste Schwimmer der Welt sein, aber wenn du deinen Eintritt nicht bezahlst, hast du nicht die Möglichkeit, das Schwimmbecken zu betreten. Dann kannst du nicht zeigen, was du drauf hast“, untermauerte Kwasniok und betonte: „Bei mir ist die Eintrittskarte: Bereitschaft, Bereitschaft, Bereitschaft.“

Dies sei „der kleinste gemeinsame Nenner“ im Kölner Spiel und daher „unverhandelbar“. Im Training sah der 44-Jährige bereits die richtige Einstellung, in den Tests habe man diese „in der ein oder anderen Situation aber doch wieder abgelegt“. Einer der Punkte, an denen man bis zum kommenden Freitag arbeiten will.

Kainz mit Schwindel in den Winkel

Ein weiterer, aus Sicht von Kwasniok unterschätzter Aspekt ist außerdem der Spaß. Den gab es nicht nur für die Spieler und den Staff, sondern auch für die anwesenden Fans – besonders zum Abschluss des Trainings: Kwasniok ließ seine Spieler sich bis zum Schwindel um eine Stange drehen und anschließend einen Elfmeter schießen.

Während der ein oder andere schwankend das Tor verfehlte, setzte Florian Kainz seinen Strafstoß trotz Drehwurm fast schon traumhaft ins rechte obere Eck. „Dieses Spiel habe ich schon als aktiver Spieler in einem anderen Jahrtausend gespielt. Ich streue das immer mal ein. Es kam mir heute in den Sinn, um am ersten Tag mit einem Lachen zurück ins Hotel zu fahren“, sagte Kwasniok.

Am Sonntag steht ab 10.30 Uhr die zweite Einheit an, nachmittags geht es dann in eine längere Videositzung. Montag und Dienstag wird jeweils doppelt trainiert, Mittwoch bleibt ein freier Tag für Teambuildingmaßnahmen. „Es geht nicht darum, die Jungs in den Keller zu trainieren, sondern sie bestmöglich auf die Saison vorzubereiten“, erklärte Kwasniok.

Am Donnerstag stehen zwei weitere Einheiten an, auch vor dem Test am Freitag (17 Uhr) gegen Leicester City im rund 60 Kilometer entfernten Graz werden die Kölner noch einmal auf dem Rasen stehen.

Hinterlasse einen Kommentar

0.0/5