Daraus, dass er sich in einem Zwei-Spitzen-System am wohlsten fühlt, macht Maximilian Beier keinen Hehl. Am Sonntag zeigte der BVB-Angreifer, warum das so ist. Beim wichtigen 3:1-Sieg gegen Mainz traf er doppelt – und ersetzte so bestens den angeschlagenen Toptorjäger Serhou Guirassy.
Beier belohnt sich
Für Borussia Dortmund ist es ein gutes Omen, wenn Maximilian Beier trifft. Denn in der bisherigen Bundesliga-Saison gewann der BVB jedes Spiel, in dem der Sommer-Neuzugang aus Hoffenheim mindestens ein Tor erzielte. Beim 3:1 gegen Mainz gelang das zum immerhin bereits sechsten Mal – wobei der 22-Jährige sein Trefferkonto am Sonntagabend auf sieben stellte, seinem ersten Doppelpack für den BVB in der Bundesliga sei Dank.
„Zwei Tore – sensationell“
In Abwesenheit von Serhou Guirassy, der aufgrund von leichten muskulären Problemen aussetzte, avancierte der stets fleißige und umtriebige Beier zum Matchwinner. Beim 1:0 vollendete er eine Kombination über den formverbesserten Julian Brandt und Sturmpartner Karim Adeyemi, beim 3:0 köpfte er eine stark geschlagene Ecke des Überraschungsschützen Nico Schlotterbeck über die Linie – und kassierte dafür ein Sonderlob von seinem Trainer: „Zwei Tore – sensationell“, sagte Niko Kovac. „Man sieht, dass wir mit Maxi zufrieden sind. Er hat in den vergangenen Wochen viel gespielt, weil er im Training das umsetzt, was wir von ihm sehen wollen.“
Am Samstag kam hinzu, dass der BVB in Beiers Lieblingssystem mit zwei echten Spitzen auflief, um nicht nur den Ausfall von Guirassy, sondern auch von Marcel Sabitzer zu kompensieren. Hinten verteidigte eine sehr souveräne Dreierkette mit Schlotterbeck, dem überzeugenden Kapitän Emre Can – Torschütze zum 2:0 – und Waldemar Anton. Für die Flügel waren Yan Couto und Julian Ryerson zuständig. In der Mittelfeldzentrale organisierten Salih Özcan, Pascal Groß und Brandt das Spiel. Vorne sorgten Beier und Adeyemi gemeinsam für Breite, Tiefe – und Torgefahr.
Couto und Schlotterbeck fehlen gesperrt
„Gegen die Mainzer Fünferkette war das die richtige Lösung“, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl nach der Partie, wollte aber noch keine Auskunft darüber geben, ob die neue Systematik ein festes Modell für die Zukunft werden könnte: „Wir können in verschiedenen Systemen spielen. Niko Kovac und sein Team werden sich ihre Gedanken machen, wie sie gegen Freiburg spielen wollen.“ Am kommenden Samstag ist der BVB dort gefordert. Umstellungen wird es dann in jedem Fall geben: Denn Nico Schlotterbeck und Yan Couto kassierten gegen Mainz beide ihre fünfte Gelbe Karte und fehlen daher gesperrt. Guirassy dürfte bis dahin dagegen in die Mannschaft zurückkehren.
Für den Doppelpacker Beier muss das keine schlechte Nachricht sein, denn auch für Guirassy wäre eine Doppelspitze kein Neuland: In der Vorsaison lief er noch beim VfB Stuttgart regelmäßig in einem Zweiersturm mit Deniz Undav auf und wurde Torschützenkönig.