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Die relativ-neutral-erleichterte Reaktion des FC Bayern

Der FC Bayern hat sich mit einem 2:1-Erfolg in Freiburg zurückgemeldet – und darf die Spitzenteam-Debatte weiterführen.

Nach dem 0:3 in Rotterdam und Leverkusens Ausrutscher

Normalerweise ist Alphonso Davies beim FC Bayern nicht nur der gesetzte Linksverteidiger, sondern auch der angesagte Kabinen-DJ. Das gefällt einigen Spielern beim FC Bayern sehr gut und anderen vielleicht nur ganz gut.

Am Samstag in Freiburg musste sich also nicht nur Trainer Vincent Kompany etwas einfallen lassen, sondern auch die sogenannte Kabine des FC Bayern. Einerseits: Wer wird Linksverteidiger? Und andererseits: Wer macht vorher und nachher die Musik? Davies war schließlich mit einem Muskelfaserriss in München geblieben.

Kompany antwortete auf dem Platz mit Raphael Guerreiro (ausbaufähige Leistung), Joshua Kimmich dagegen konnte keine klare Aussage treffen, wer denn nun den Takt vorgab. Laut zu hören waren jedenfalls mehrere Lieder von Popstar Justin Bieber. Im Übrigen ein Landsmann des Kanadiers Davies.

Tat im Großen und Ganzen zwar nichts zur Sache, es gab jedoch die Erleichterung ganz gut wieder, die beim FC Bayern nach dem hart erkämpften 2:1 in Freiburg vorherrschte. Bei einem der besten Heimteams der Liga waren schon andere Teams gestolpert, und dass es nach dem enttäuschenden 0:3 in Rotterdam unter der Woche nicht noch einen Rückschlag setzte, bewertete der Mittelfeldspieler Kimmich als „sehr, sehr wichtig“.

Vor allem auch deshalb, weil der ärgste und einzige Verfolger Bayer Leverkusen gleichzeitig in Leipzig Federn gelassen hatte. „Relativ neutral“ habe die Kabine das 2:2 des Konkurrenten aufgenommen, wie Kimmich erklärte. „Weil wir eben nur uns selbst beeinflussen können. Wir können nur unser eigenes Spiel beeinflussen, und da haben wir ein paar Baustellen, an denen wir arbeiten wollen. Wir wollen auf uns gucken und weiter unseren Job machen.“

Ein eindeutiges Statement, das dem noch viel eindeutigeren Statement in Rotterdam am Mittwoch folgte. Kimmich blieb verständlicherweise auch nach dem fünften Bundesliga-Sieg in Serie dabei, dass die Bayern noch kein Spitzenteam in Europa sind, weil sie eben in Europa schon drei von sieben Spielen verloren haben. „Die Jungs merken ja auch, dass uns gerade in der Champions League oder in Europa ein bisschen was fehlt, um ganz oben reinzuschnuppern.“

„Unter der Woche war nicht alles schlecht, aber trotzdem …“ (Joshua Kimmich)

Trotzdem relativierte der bald 30-jährige Nationalmannschafts-Kapitän seine Aussage zumindest ein bisschen: „Ich bin schon davon überzeugt, und ich glaube auch, dass uns nicht so viel fehlt, um wieder ein Spitzenteam zu sein. Wir wissen, dass wir auf einem guten Weg sind, und auch jetzt unter der Woche war nicht alles schlecht, aber trotzdem geht es auch darum, dass wir uns nicht immer alles gut reden, sondern schon auch Dinge ansprechen.“ Das geschehe dann aber intern, weil auch Kimmich in all seiner Klarheit eben nicht immer alles sagen darf.

Sagen durfte dafür der Sportvorstand Max Eberl, dass in der Bundesliga zwar weiterhin alles nach Plan läuft, und dass die Bayern in der Königsklasse natürlich „nicht da“ stehen, „wo wir stehen wollen.“ Aber: „Ein Spitzenteam tritt heute so auf, wie es eben sein musste. Es holt sich in der Bundesliga die Erfolgserlebnisse zurück. So ein Spitzenteam entwickelt sich durch eine Saison hindurch – und da sind wir dabei.“

Dazu gehört ein nicht unbedingt sehr schöner Auswärtssieg in Freiburg, aber eben ein sehr wichtiger. Weil weitere Herausforderungen bevorstehen. Neuerdings ja auch die Play-offs in der Champions League.

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