Nach allzu schwankenden Leistungen hat Chris Führich beim VfB Stuttgart seinen Stammplatz verloren. Der Trend allerdings zeigte zuletzt bei ihm nach oben.
Neue Chance gegen die „Ex“ nach guten Joker-Einsätzen?
Wenn der VfB Stuttgart an diesem Samstag bei Borussia Dortmund gefordert ist (LIVE! ab 15.30 Uhr bei kicker.de), dann ist das ein Stück weit auch ein Klassentreffen. Auf Dortmunder Seite trugen schon Waldemar Anton, Serhou Guirassy, Gregor Kobel und Alexander Meyer das Trikot mit dem roten Brustring, während bei den Schwaben Stefan Drljaca, Atakan Karazor, Pascal Stenzel und Dan-Axel Zagadou eine BVB-Vergangenheit haben. Und natürlich Chris Führich, der in den vergangenen Wochen dafür geworben hat, gegen seinen Ex-Klub eine erneute Startelfchance zu bekommen.
Tor in der Liga gegen Mainz, Assist gegen Feyenoord
Die bei RB Leipzig (1:3) zuletzt nutzte er zwar nicht wirklich. Zu wenig Durchschlagskraft entwickelte der VfB beim direkten Konkurrenten aus Sachsen, daran konnte auch Führich nichts ändern. Aber: Dank seines Tores beim 2:1 gegen Mainz 05 eine Woche zuvor und seiner wirklich wirkungsvollen Joker-Auftritte im DFB-Pokal bei den Rheinhessen (2:0), in der Europa League gegen Feyenoord Rotterdam (2:0), wo dem 27-Jährigen ein Assist gelang, sowie in der Liga beim 3:2 gegen den FC Augsburg hat der Blondschopf dafür gesorgt, dass sich für Trainer Sebastian Hoeneß wieder die Führich-Frage stellt.
Was aufgrund einer enorm schwankenden Saison 2024/25 eine ganze Zeit lang eben nicht mehr der Fall war. Hatte sich Führich in der Sensationsspielzeit 2023/24 noch mit wettbewerbsübergreifend neun Toren und sieben Vorlagen in die deutsche Nationalelf gedribbelt, wirkte er im vergangenen Jahr häufig unglücklich in seiner Entscheidungsfindung.
Die war ohnehin lange sein Problem: Wann ein Haken, wann ein Querpass, wann ein Abschluss? Zuletzt erweckte er den Eindruck, den Riecher von 2023/24 wieder ein Stück weit zurückgewonnen zu haben. Was ihm auch ein Lob von Fabian Wohlgemuth brachte. „Chris hat gezeigt, wie wichtig er für die Mannschaft ist und neue Energie gebracht“, befand der Sportvorstand nach dem Rotterdam-Sieg.
Der Blondschopf braucht das Vertrauen des Trainers
Diesen Trend gilt es, zu bestätigen. Führich ist ein Profi, der das Vertrauen des Trainers braucht, weil er sich über Eins-gegen-Eins-Situationen definiert. Diese Qualität im Dribbling und der an guten Tagen millimetergenaue Abschluss, wenn der Rechtsfüßer von der linken Bahn nach innen zieht, haben ihn auf den Zettel des Bundestrainers gebracht. Aus dessen Kader er genau wie drei andere Teamkollegen aktuell gerutscht ist. Weil Führich beim VfB eben kein Stammspieler mehr ist. Die durch Neuzugänge verstärkte Konkurrenz, allen voran Bilal El Khannouss, hat ihm fürs Erste den Rang abgelaufen.
Tiago Tomas überzeugt durch Vielseitigkeit – ist damit aber auch potenzieller erster Einwechselspieler für Deniz Undav in der Spitze. Jamie Leweling durch Wucht – kommt aber daher auch für die linke Schiene für den Fall infrage, dass Hoeneß Maximilian Mittelstädt wieder in die Dreierkette zieht. Bliebe noch Badredine Bouanani, der zuletzt häufiger beginnen durfte, aber sowohl in Sachen Scorerpunkte als auch Durchsetzungsvermögen einiges schuldig blieb. Nicht auszuschließen, dass bei der „Ex“ in Dortmund deshalb Führichs nächste Chance kommt.

