Wer wird neuer Sportdirektor beim VfL Wolfsburg? Der Fall Andreas Schicker hat den Klub nicht abgeschreckt, unter Vertrag stehende Kandidaten zu kontaktieren.
Weitere Kandidaten werden bekannt
Wäre alles nach Plan gelaufen, dann hätte der VfL Wolfsburg nun schon seinen neuen Sportdirektor und Nachfolger des entlassenen Sebastian Schindzielorz. Andreas Schicker war der auserkorene Kandidat, der von der TSG Hoffenheim gekommen wäre, hätte der Stammverein nicht sein Veto eingelegt. Mit der überraschenden Absage aus Sinsheim nahm die Vertiefung mit weiteren Kandidaten an Fahrt auf.
Kind bestätigt VfL-Interesse an Manager Mann
Dabei vergeht kaum ein Tag, bei dem nicht ein neuer Name auftaucht. Gesichert ist mittlerweile das Interesse an Marcus Mann, aktuell Geschäftsführer beim niedersächsischen VfL-Rivalen Hannover 96. Mit Mann selbst hat es nach kicker-Informationen noch keine Gespräche gegeben, diese aber wurden von Wolfsburger Seite in Aussicht gestellt. Gegenüber der BILD bestätigte Aufsichtsrats-Boss Martin Kind am Mittwoch: „Heute Morgen hat mir Herr Mann gesagt, dass Wolfsburg ihn verpflichten will. Bei mir hat sich vom VfL Wolfsburg aber noch keiner gemeldet.“ Verhandlungen seien sinnlos, betont Kind, denn: „Wir wollen Herrn Mann behalten.“
Ähnlich wie beim 96-Manager verhält es sich im Fall von Johannes Spors. Der gebürtige Heidelberger arbeitet seit Februar dieses Jahres als Technischer Direktor bei Premier-League-Absteiger FC Southampton. Auch an den 43-Jährigen ist der VfL nach kicker-Informationen herangetreten, konkrete Gespräche hat es aber bislang nicht gegeben. Und auch in diesem Fall wäre es nicht klar, ob der Elfte der Championship seinen Manager überhaupt ziehen ließe.
Der Name Nils-Ole Book (Elversberg) taucht ebenfalls immer wieder im Wolfsburger Umfeld auf, über den erfolgreichen Sportvorstand, der kürzlich erst seinen Vertrag bei den Saarländern verlängert hat, wurde beim VfL zuletzt mindestens diskutiert. Ob es auch eine Kontaktaufnahme gegeben ist, ist nicht klar.
In welchem Fall Wohlgemuth und Boldt ausscheiden
Einen Haken gibt es ohnehin bei den meisten Kandidaten: Sollte der VfL wirklich an Geschäftsführer Peter Christiansen festhalten, können sich viele einen Wechsel nach Wolfsburg nicht oder nur bei ganz klar definierten Kompetenzen vorstellen. Kandidaten wie Fabian Wohlgemuth (Sportvorstand VfB Stuttgart) oder der Ex-Hamburger Jonas Boldt scheiden ohnehin aus, sollte „nur“ ein Sportdirektor gesucht werden.
Zur Verwunderung vieler hat der VfL bislang nicht an Christiansen gerüttelt, der Däne durfte seinen Trainer Paul Simonis und Sportdirektor Schindzielorz freistellen. Und ist, so heißt es, zumindest miteinbezogen in die Sportdirektor-Suche. Die Verhandlungen aber führen Aufsichtsratsboss Sebastian Rudolph und dessen Vize Hans Dieter Pötsch. Das Erlebnis mit Schicker hat sie nicht abgeschreckt, es erneut bei Kandidaten zu versuchen, die aus einem laufenden Vertrag herausgeholt werden müssten.

