Der FC Bayern geht das Topspiel gegen Bayer 04 Leverkusen ohne mehrere Stammspieler an – darunter auch Top-Torjäger Harry Kane. Trainer Vincent Kompany hat dafür eine einfache Erklärung.
Sieben Wechsel bei Bayern
Der Blick auf die Aufstellung der Bayern am Samstagabend überraschte sicherlich nicht nur so manchen Fan. Cheftrainer Vincent Kompany entschied sich im Vergleich zum Pokalsieg in Köln für gleich sieben Wechsel in seiner Startformation – auch Harry Kane, Michael Olise und Luis Diaz wurden bewusst geschont.
Auf die Frage nach seiner Anfangsformation hatte Kompany natürlich nur gewartet. Seine gewohnt besonnene Antwort: „Wenn klar ist, dass sie heute nicht wieder 90 Minuten spielen können, dann habe ich lieber, dass sie reinkommen“, entgegnete der Belgier eingangs bei Sky. Er hoffe vielmehr auf den „Impact“ seiner offensiven Leistungsträger nach dem Seitenwechsel.
„Natürlich gehört das zu einer Saison, wir haben viele, viele Spieler. Die Frage kommt fast jede Woche: Wann bekommen die mal Ruhe? Es geht nicht um Ruhe jetzt, es geht nur darum, wann können wir sie am besten nutzen“, bestätigte Kompany: „Ich glaube, dass es für uns besser passt, wenn die am Ende reinkommen.“
Dass die Aufstellung für Bayer „ein klein bisschen Motivation“ sein dürfte, weiß auch Kompany. Da gelte es vom Start weg dagegenzuhalten. „Der Moment“ für eine Rotation sei nun aber einfach gekommen.
Eberl sieht Kane „total verständnisvoll“
Auch Sportvorstand Max Eberl war „ehrlicherweise nicht“ überrascht von Kompanys Entscheidung. „Wir sprechen als Verein drüber, wie man den größtmöglichen Erfolg in allen Wettbewerben haben kann. Und Vinny hat dann einen klaren Plan, eine klare Idee und bringt das an die Spieler ran“, so der 52-Jährige.
Zudem berichtete Eberl, dass speziell Kane „total verständnisvoll“ auf die Entscheidung reagiert habe: „Weil auch Harry mit seinen ganzen Laufleistungen, die beschrieben werden, irgendwann natürlich mal seine Pause braucht.“
„Da war mir schon klar, dass dieses Spiel gefährlich sein kann.“ (Vincent Kompany)
Das Champions-League-Spiel in Paris am Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) sei freilich ebenfalls ein Grund für die Belastungssteuerung. Als Kompany den Kalender „vor sechs Wochen oder so“ bekommen hatte, „war mir schon klar, dass dieses Spiel gefährlich sein kann, auch von der Belastung her“.
Deswegen sah sich Kompany nun zum Handeln gezwungen. „Wenn zwei oder drei von diesen Spielern nach 60 Minuten ausgewechselt werden, dann hilft uns das nicht. Es ist mir lieber, dass sie heute reinkommen“, wiederholte er.
Man dürfe auch nicht vergessen, dass fast alle aufgebotenen Feldspieler in den letzten sieben Tagen ebenfalls in einer Bayern-Startelf standen – mit Ausnahme von Youngster Lennart Karl und Raphael Guerreiro.

