Gleich drei knifflige Szenen im Strafraum hatte Schiedsrichter Robert Hartmann zu lösen. Der kicker erklärt, warum alles regelgerecht entschieden wurde.
Elfmeterszenen in Hoffenheim
„Der Elfmeter nach der Pause war für mich nie und nimmer einer, nie und nimmer“, betonte Hoffenheims Trainer Christian Ilzer in der Pressekonferenz nach dem 1:4 gegen die Bayern. Damit traf der 47-Jährige sicherlich den Nerv vieler Betrachter. Dennoch war die Entscheidung von Robert Hartmann regelkonform und damit korrekt, auch in den beiden anderen kniffligen Strafraumszenen lag der Schiedsrichter richtig:
Handelfmeter von Hajdari: Der Torschuss von Münchens Sacha Boey trifft erst den Oberschenkel, dann die abgespreizte Hand von Hoffenheims Albian Hajdari. Hartmann entscheidet sofort auf Strafstoß und wird vom Regelwerk bestätigt. „Er hebt den Arm unter Spannung 90 Grad weg und hat den Arm auch schon vorher unter Spannung so gehalten. Das ist abcatchen. Das ist regeltechnisch ein klarer Strafstoß“, erklärte der 46-Jährige, „regeltechnisch komme ich gar nicht um die Entscheidung herum. Auch wenn das bitter für den Verteidiger ist.“
In der Regelschulung vor der Saison habe man den Spieler noch erklärt, es sei nicht strafbar, wenn der Ball von einem anderen Körperteil an die Hand gelenkt werde, versicherte Hoffenheims Abwehrspieler Bernardo. Damit hat der Brasilianer aber nur zum Teil Recht. Das gilt für den Fall einer wesentlichen Richtungsänderung des Balles. Die lag aber in diesem Fall nicht vor. In Summe war deshalb der Elfmeterpfiff gemäß den geltenden Regeln korrekt.
Auch nach der Strafstoßszene mit Michael Olise blieben Zweifel, weil der vermeintlich gefoulte Spieler noch einen Schritt und auch zum Abschluss kommen war, diesmal wurde die Szene auch länger vom VAR gecheckt. Und förderte zutage, dass Bernardo nicht den Ball, dafür aber das Bein Olises getroffen hatte. „Der zweite gegen Olise war für mich ein klarer Elfmeter“, bestätigte hinterher auch Ilzer.
Umstrittene Szene auch im Bayern-Strafraum
In der ersten Halbzeit jedoch hatte es auch schon eine umstrittene Szene gegeben, als Fisnik Asllani aus der Drehung einen feinen Pass in den Lauf von Leon Avdullahu spielte, der von Konrad Laimer attackiert zu Boden ging. „Bei Leon kann man drüber reden, weil die Hand von Laimer im Gesicht von Leon war, es wäre natürlich ein harter Elfmeter gewesen, da brauche ich nicht reklamieren“, erklärte Ilzer, „aber wenn ich dann so einen kassiere wie gegen Hajdari, dann habe ich auch das Recht zu sagen, Laimer hat Avdullahus Durchbruch verhindert. Aber jetzt ist Ende mit Herumjammern.“
Laut Regelwerk stellt sich in diesem Fall die Frage, ob der Eingriff Laimers tatsächlich ursächlich war für Avdullahus Sturz. Diesen Zusammenhang geben die Bilder allerdings nicht her, der Schweizer geht eher eigeninitiativ als erzwungen zu Boden. Deshalb ist auch diese Entscheidung nachzuvollziehen.

