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Darum geht es beim Kasper-Wechsel vom VfB zu Bayern

Zwischen dem FC Bayern und dem VfB Stuttgart wird erneut verhandelt – diesmal nicht um einen Fußballprofi, sondern um einen Spitzenfunktionär. Neben einer möglichen Ablöse spielt auch der Zeitpunkt des etwaigen Wechsels eine Rolle.

Erneut laufen Gespräche

Nachdem in diesen Tagen die Gespräche über einen vorzeitigen Wechsel von Rouven Kasper vom VfB Stuttgart zum FC Bayern an Fahrt aufgenommen haben, mag der ein oder andere vielleicht ein Déjà-vu-Erlebnis haben. Schließlich ging es schon im Sommer zwischen der Mercedesstraße und der Säbener Straße hoch her. Öffentlichkeitswirksam wurde um einen möglichen und hochpreisigen Transfer des hochtalentierten Nick Woltemade gefeilscht.

Die Verhandlungen führen Allgaier und Hainer

Für den hochgewachsenen Angreifer forderten die Schwaben um Vorstandschef Alexander Wehrle und Sportvorstand Fabian Wohlgemuth mindestens 75 Millionen Euro. Einen Betrag, dem sich auf der Gegenseite Bayern-CEO Jan-Christian Dreesen und Sportvorstand Max Eberl verweigerten. Der Rest ist bekannt: Newcastle United kam spät im Transfersommer um die Ecke und zahlte kolportierte 85 Millionen Euro.

Um derartige Summen wird es sich im Fall Kasper, davon kann man ausgehen, nicht drehen. Und auch die Personen, die über die Modalitäten verhandeln, sind andere. Denn für die Vorstandsberufung sind in AGs, wie sie sowohl der FCB als auch der VfB gesellschaftsrechtlich sind, die Aufsichtsräte zuständig. Ergo sitzen deren Vorsitzende am Verhandlungstisch: Herbert Hainer, der frühere Chef von Adidas, und Dietmar Allgaier, seines Zeichens im Hauptjob Landrat im Kreis Ludwigsburg.

Kaspers Vertrag endet erst am 31. Dezember 2028

Letztgenannter kann offensiv ins Feld führen, dass Kasper noch einen langfristigen Vertrag hat, der bis 31. Dezember 2028 datiert ist. Beschlossen wurde das im Stuttgarter Aufsichtsgremium noch vor Allgaiers Amtsantritt und ausgerechnet in der heiklen Phase, als Tanja Gönner den Vorsitz interimistisch innehatte, nachdem der Rat den damaligen e.-V.-Präsidenten Claus Vogt abgewählt hatte.

Nun möchte Kasper vorzeitig raus aus dem Arbeitspapier, um in München auf den zum 30. September scheidenden Finanzvorstand Dr. Michael Diederich zu folgen, den man beim Branchenprimus durch einen Marketingfachmann ersetzen möchte.

Schon seit Wochen waberte das Gerücht durch Bad Cannstatt, Kasper habe sich für die Bayern entschieden, für die er bereits zwischen 2016 und 2021 das Asien-Geschäft betrieben hatte. Weswegen auch der ein oder andere Aufsichtsrat des VfB verschnupft gewesen sein soll, dass in der Sitzung des Kontrollgremiums am vergangenen Montag zumindest offiziell noch nicht über die Personalie gesprochen werden konnte, weil formal keine Information darüber vorlag, in welche Richtung der 43-Jährige tendiert.

Aus Stuttgarter Sicht könnte es darum gehen, ein Zeichen zu setzen

Mittlerweile ist dies offensichtlich anders, weswegen nun Hainer und Allgaier als Verhandlungsführer eine Lösung finden müssen. Dabei spielt auch die Zeitachse eine Rolle. Denkbar für alle Seiten ist etwa eine Rochade zum 31. Dezember. Gut möglich, dass sogar eine Ablöse ins Spiel kommt. Was für einen nicht-sportlichen Angestellten wie Kasper ungewöhnlich wäre.

Andererseits geht es eben aus Stuttgarter Sicht auch darum, ein Zeichen zu setzen. Wobei exorbitante Summen wie im Fall Woltemade undenkbar sind. Es ginge, so hört man, offenbar eher ums Prinzip.

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