Beide leisteten mit ihren Treffern einen großen Beitrag zum Punktgewinn, beide verzückten die Fans bei der Ausführung. Und das ist noch nicht alles, was zwei Bremer Spieler an diesem Samstag in Dortmund verband…
Tore in der „alten Heimat“
Fast eine Stunde lang kochten die Bremer Aussichten im Signal-Iduna-Park am vergangenen Samstag maximal auf Sparflamme. 0:2 lag Werder gegen die Borussia zurück und erweckte kaum den Anschein, noch einmal ins Spiel zurückzukommen. Dass es doch noch anders kam, war zunächst der Einwechslung von Leonardo Bittencourt zu verdanken.
Es waren verrückte 300 Sekunden für den 31-Jährigen: Erst seit drei Minuten auf dem Platz, holte er sich für ein Foul an Dortmunds Guirassy zunächst Gelb ab, um dann zwei zweitere Minuten später mit einem fulminanten Rechtsschuss ins linke obere Toreck zum 1:2-Anschlusstreffer für die „Grün-Weißen“ zu sorgen. „Wenn der Trainer Jungs reinbringt, haben sie das Ziel, das Spiel zu verändern“, so Bittencourt nüchtern, „dann hilft manchmal so ein Sonntagsschuss, um zurück ins Spiel zu kommen.“
Wieder klappte es für ihn mit einem Tor gegen den BVB. „Ich glaube, ich habe im Pokal gegen Dortmund schon einmal ein noch schöneres Tor geschossen“, sinnierte der Schütze jedoch. Vor fast genau fünf Jahren war das, im Februar 2020 beim 3:2-Sieg im Achtelfinale, zum zwischenzeitlichen 2:0.
Mit dem Tor flammten die Hoffnungen noch einmal kräftig auf, zumal Werder zu- und nachlegte. Auf andere Weise ebenso sehenswert: Marvin Duckschs 2:2 nach brillanter Vorarbeit von Jens Stage in der 72. Minute. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass Jens den Ball noch einmal rüberlegt“, räumte der 30-Jährige ein, selbst etwas überrascht gewesen zu sein. „Es sah schon danach aus, dass er schießt. Überragende Übersicht, da hat alles gepasst.“ Auch der eiskalte Abschluss des Bremer Stürmers selbstverständlich.
Zwischenstopp und Karrierestart
Mit dem Ergebnis waren die zwei Torschützen letztlich nicht wirklich zufrieden, zu schwach hatte Werder über weite Strecken agiert. Trost vielleicht: Beiden Bremern gelangen quasi im Duett Tore an einem besonderen Ort. Bittencourt trug in der Saison 2012/13 aus Cottbus kommend ein Jahr lang das schwarz-gelbe Trikot und kam in sieben Einsätzen zu einem Tor und zwei Assists.
Noch deutlich enger sind die Bande Marvin Duckschs: Er erblickte sogar am 7. März 1994 in der westfälischen Metropole das Licht der Welt, startete seine Karriere bei Fortuna Dortmund und gehörte später (mit einjähriger Unterbrechung 2014/15) von 2002 bis 2016 zum Nachwuchs der Borussia, für die er später noch in der Bundesliga sechsmal auflief. Hinzu kommen zwei Einsätze im Pokal, wo ihm 2013 beim 3:0 in Wilhelmshaven auch sein einziges Pflichtspieltor für den BVB gelang.