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Coman über Bayern-Abschied: „Ein Teil des Vereins wollte mich gehen sehen“

Nach zehn Jahren beim FC Bayern wechselte Kingsley Coman im vergangenen Sommer in Richtung Saudi-Arabien. Nun sprach der 29-Jährige über seinen Abschied vom Rekordmeister.

Neuer Anlauf in der Nationalelf

Ende Juni noch schienen keinerlei Wechselgedanken im Kopf von Kingsley Coman herumzuschwirren. „Ich will bei Bayern bleiben“, stellte der Franzose damals klar. Wenige Wochen später aber war Coman trotzdem weg, der Linksaußen verließ den Rekordmeister Richtung Saudi-Arabien und schloss sich dem Klub von Cristiano Ronaldo, Al-Nassr, an.

Auch nach zwei Monaten in der neuen Heimat betonte Coman nun erneut, dass er sich einen Verbleib in München hätte vorstellen können. „Am Ende des Transfers gab es Dinge – die ich hier nicht nennen werde -, die die Situation komplizierter gemacht haben“, sagte der 29-Jährige in einem Interview mit L’Equipe. „Ich wurde nicht rausgedrängt, aber man hat mir gesagt, dass der Verein aufgrund seiner finanziellen Situation für einen Wechsel offen sei.“

Tatsächlich hatte Bayerns Sportvorstand Max Eberl schon ein Jahr zuvor versucht, Coman zu verkaufen. Einen Wechsel hatte der Franzose damals abgelehnt. In diesem Sommer habe er zwar die „Zuneigung des Trainers, der Fans und einiger Vorstandsmitglieder“ gespürt, „aber nicht aller“. Stattdessen habe es „einen Teil des Vereins“ gegeben, „der mich gehen sehen wollte. Und dieser Teil hat mich sehr beschäftigt.“

Coman war im Sommer 2015 von Juventus Turin zum FC Bayern gekommen, gewann unter anderem neunmal die Deutsche Meisterschaft und köpfte den FCB mit seinem goldenen Tor im Champions-League-Finale 2020 gegen Paris St. Germain zum Titel. In insgesamt 339 Pflichtspielen für die Bayern schoss er 72 Tore, allerdings wurde er auch immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen. „Ich werde zurückkommen, um mich zu verabschieden“, kündigte Coman an. „Ich habe fast zehn Jahre dort verbracht, dieser Verein liegt mir immer noch am Herzen.“

Coman: „Bin derselbe Spieler wie beim FC Bayern“

In der aktuellen Spielzeit steht er für Al-Nassr bei zwei Treffern sowie vier Assists in vier Liga-Einsätzen. Und auch für die französische Nationalmannschaft wurde Coman wieder nominiert, nachdem er im Final Four der Nations League im Juni nicht berücksichtigt worden war. Im September hatte ihn Didier Deschamps noch nachnominiert, nun lud er ihn direkt ein. Nach zehn Jahren beim FCB und nun knapp zwei Monaten in Saudi-Arabien verliere man nicht einfach seine Qualität, betonte der 59-malige Nationalspieler.

„20 Minuten bei Bayern oder jedes Spiel hier – was ist besser?“ (Kingsley Coman)

„Ich bin derselbe Spieler wie beim FC Bayern. Ich werde auch in einem Jahr nicht mein Niveau verlieren“, ist sich Coman sicher. Al-Nassr habe einen guten Kader, „wir wären in Europa konkurrenzfähig. Ich spiele dort viel mehr als letzte Saison bei Bayern. 20 Minuten bei Bayern oder jedes Spiel hier – was ist besser? Ich bin ein Schlüsselspieler. Ich war ein Schlüsselspieler in der Kabine bei Bayern, aber wenn man fast jedes zweite Spiel spielt, hat man weniger Einfluss.“

Dass er jetzt weniger Aufmerksamkeit bekommt, wertet er sogar als Vorteil: „Mehr Stabilität, mehr Ruhe. Ich wusste, dass ich in der Nationalmannschaft nicht mehr eine so hohe Priorität genießen würde. Aber ich denke, es wäre genauso gewesen, wenn ich beim FC Bayern geblieben wäre.“

Nun will er sich in den beiden WM-Quali-Spielen am Freitag gegen Aserbaidschan (20.45 Uhr) und am Montag in Island (20.45 Uhr, beide LIVE! bei kicker) unter Deschamps neu beweisen – und zeigen, „dass ich immer noch derselbe Spieler bin“.

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