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Capaldo: Ein „Rocky“ für „Rambo“?

Von den beiden prominenten HSV-Zugängen aus der Woche vor dem Trainingslager in Herzogenaurach wurde Yussuf Poulsen beim abschließenden Test in Graz (1:2) noch geschont, Nicolas Capaldo hingegen gab sein Hamburg-Debüt. Ein äußerst auffälliges sogar.

HSV-Neuling feiert kämpferisches Debüt

Merlin Polzin hatte schon zum Ende der vergangenen Woche verraten, dass der aus Salzburg gekommene Argentinier gern länger spielen würde, der Trainer aber hatte nach rund einwöchiger Trainingsdauer für ihn 30 Minuten Spielzeit vorgesehen – und die nutzte der 26-Jährige intensiv, zeigte sämtliche Tugenden, die ihm die Verantwortungsträger im Zuge der Verpflichtung zugeschrieben hatten.

Polzin lobt: „Er war extrem im Spiel“

Capaldo lief viel, arbeitete beherzt in einer Mannschaft, die vom SK Sturm im ersten Durchgang  ordentlich durchgeschüttelt worden war, eroberte viele Bälle und grätschte leidenschaftlich über den Rasen der Grazer Merkur-Arena. Einmal, gegen Sturm-Keeper Matteo Bignetti, auch hart am Rande der Legalität. „Da“, sagte Polzin mit einem Augenzwinkern, „spielte vielleicht auch seine Vergangenheit eine Rolle“. Zur Erinnerung: Capaldo war im Vorjahr mit Red Bull Salzburg hinter Sturm Graz nur Vize-Meister geworden.

Dass er in Zukunft eine Verstärkung für das Hamburger im Mittelfeld sein kann, wurde bei der Premiere am Samstagnachmittag deutlich. Im sich immer deutlicher herauskristallisierenden 3-4-3-System war er nach seiner Einwechslung Teil einer Doppelsechs und Polzin konstatiert: „Er war direkt extrem im Spiel, sehr griffig gegen den Ball. Das war ein guter erster Auftritt.“ Einer, der Fantasie lässt: Im ersten Durchgang hatten Platzhirsch Jonas Meffert und Neuling Nicolai Remberg vor der Abwehr abgeräumt. Capaldo kam dann mit Youngster Omar Megeed ins Spiel und deutete an, dass er, im Verbund mit Remberg, Spitzname „Rambo“, ein Duo bilden könnte, dass höchst unangenehm werden könnte. Mit seiner Leidenschaft könnte er an der Seite des Ex-Kielers, frei nach einem anderen Film-Helden zum „Rocky“ werden.

Eine Frage, die sich nach dem kämpferischen ersten Eindruck des Argentiniers aufdrängt, ist freilich auch die, ob er mit dieser Spielweise im Ligaalltag womöglich zum Gratwanderer wird, der immer mal wieder am Rande einer Sperre wandelt. Polzin antwortet zunächst mit einem Schmunzeln: „Das wird ein gemeinsames Projekt, da den richtigen Weg zu finden.“ Davon, dass dieser beschritten wird, gibt er sich letztlich aber überzeugt: „Nico hat Erfahrung genug, Zeichen zu setzen und dies auch gewinnbringend für die Mannschaft zu tun.“

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