Nach dem 1:1 gegen Schlusslicht Kiel herrscht bei Mainz 05 Unzufriedenheit. Sportdirektor Niko Bungert will den Schalter schnellstmöglich wieder umlegen.
Zentner verhindert Schlimmeres
Das Unentschieden zwischen Mainz und Holstein Kiel ließ beim FSV niemanden zufrieden aus dem Stadion gehen. Den Trainer nicht, die Spieler nicht und auch nicht die 05-Fans im ausverkauften Heimbereich. In den Hochrechnungen, wie der FSV den Einzug in die Champions League schaffen könnte, war ein Dreier gegen den Tabellenletzten fest eingeplant.
„Wir hatten ein totales Hoch, aber uns war bewusst, dass es nicht auf Dauer so weitergeht“, erklärte Niko Bungert, dessen Team aus den jüngsten drei Partien nur zwei Punkte holte. „Aber jedes Spiel hat seine eigene Geschichte“, meint der Sportdirektor.
Den Frust der Akteure auf dem Platz und an der Seitenlinie kann der Ex-Profi sehr gut nachvollziehen. „Aber wir machen uns nicht verrückt, wir stehen auf dem vierten Tabellenplatz. Wir werden und wir wollen eine positive Grundstimmung reinbringen. Wir haben die Möglichkeit, aus einer Top-Ausgangsposition heraus für etwas Besonderes zu kämpfen.“
Die Geschichte des 1:1 gegen Kiel liest sich so: Mainz nutzt zunächst seine Chancen nicht, trifft statt ins Tor nur das Gestänge. Die eigentlich so sichere Dreierkette wird von den überraschend mutigen Kielern ein ums andere Mal ausgespielt. Einzig Torwart Robin Zentner ist es zu verdanken, dass der Rückstand zur Pause nur ein Tor beträgt. Beim Sonntagsschuss von Alexander Bernhardsson war der Keeper chancenlos.
„Die erste Halbzeit war nicht das, was wir uns vorgestellt haben“, gab Bungert zu. Auch diesmal lief es nach der Pause besser. Bo Henriksen und sein Trainerteam hatten in der Halbzeit taktische Anpassungen vorgenommen und bewiesen später auch bei den Einwechslungen ein glückliches Händchen.
Nelson Weiper und Nikolas Veratschnig sorgten ab der 68. Minute für zusätzlichen Druck auf das Kieler Tor. Eine Viertelstunde vor Schluss gelang Weiper der Ausgleich. „Wir sind noch rechtzeitig aufgewacht zum Endspurt. Am Ende hat es aber nicht ganz gereicht“, resümierte Bungert.