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„Bodenlose zweite Halbzeit“ und „zwei Klassen Unterschied“ : Stiller und Undav werden deutlich

In der zweiten Hälfte zerfiel der VfB Stuttgart gegen FC Bayern. Auf Ursachenforschung begaben sich danach Angelo Stiller und Deniz Undav. Mit einem schonungslosen Fazit.

VfB geht gegen Bayern unter

In der 40. Minute jubelte die Stuttgarter Arena, Nikolas Nartey hatte eben zum 1:1 gegen den FC Bayern eingeköpft. Einen VAR-Eingriff und eine Abseitsstellung später folgte die Ernüchterung: Der Treffer zählte nicht und Nartey durfte sich nicht über seinen ersten Bundesliga-Treffer freuen. Trotzdem war der Rückstand nach den ersten 45 Minuten knapp. Eine 0:5-Klatsche, wie sie die Anzeigetafel nach 90 Minuten anzeigte, hatte sich aus Stuttgarter Sicht nach der ersten Halbzeit nicht angedeutet. Wie konnte es dazu kommen?

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Weil die Stuttgarter der ersten Hälfte eine „bodenlose zweite Halbzeit“ folgen ließen, analysierte Angelo Stiller nach der Partie am Sky-Mikrofon schonungslos. „Es ist ganz leicht zu erklären“, führte der Sechser weiter aus. „Wir spielen Mann gegen Mann. Wenn die Spieler so frei sind, dann weiß man, was los ist.“

Dann schießen die Bayern Tore. Vier Stück in der zweiten Hälfte, drei davon vom eingewechselten Harry Kane. Dass Lorenz Assignon für ein Handspiel vor dem 0:4 für Unterzahl gesorgt hatte, half nicht bei der Vermeidung der Klatsche.

Keine Kritik an der Taktik

„Wir waren nicht dran, wir waren immer einen Schritt zu spät. Jeder Einzelne“, bemängelte Stiller, der aber auch betonte, dass es keine Kritik an der gewählten Taktik ist, denn: „Das ist eine super Taktik gegen Bayern. Man hat gesehen, es kann aufgehen.“ Wie in der ersten Hälfte, in der die Stuttgarter nach dem Rückstand einige Möglichkeiten zum Ausgleich hatten. „Ich glaube, wir spielen eine gute erste Halbzeit. Die ersten 20 Minuten haben wir etwas gebraucht, aber in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit waren wir dran“, so Stiller.

Warum der Plan nach der Pause nicht mehr aufrechterhalten werden konnte, dafür hatte auch der 24-Jährige keine Erklärung – nur eine Vermutung: „Wir waren einfach dann vielleicht nicht frisch genug im Kopf.“

Auch Deniz Undav trieb die Frage nach dem Warum um: „Wir haben sie einfach machen lassen, wir haben uns gefühlt irgendwann ergeben. Hatten selbst nicht mehr den Glauben daran und das macht es umso schlimmer.“ Und das, obwohl sich die Stuttgarter in der Pause viele Dinge vorgenommen hatten, „die aber einfach nicht durchgezogen haben“.

Vier Gegentore ab der 66. Minute

Der Angreifer, der zuvor in drei Liga-Spielen sechsmal getroffen hatte, war für eine der wenigen Szenen verantwortlich, in denen Neuer-Vertreter Jonas Urbig ernsthaft eingreifen musste – es hätte das 1:1 in der 59. Minute sein können. Sieben Minuten später nahm das Stuttgarter Unheil mit Kanes erstem Treffer seinen Lauf.

Wie Stiller war auch für Undav die Mann-gegen-Mann-Verteidigung der Knackpunkt. „Wir haben ihnen zu viel Platz gegeben“, kritisierte der 29-Jährige. Zwar haben auch die Bayern Mann gegen Mann gespielt, aber: „Die haben es heute hinbekommen, wir nicht.“ Und so sah Undav am Ende gar „zwei Klassen Unterschied“.

Deutliche Worte, die der Angreifer noch weiter vertiefte: „Sie haben uns einfach fertig gemacht heute. Traurig, aber daraus muss man lernen.“ Zum Beispiel, „wenn man Mann gegen Mann spielt, beim Mann bleiben und seinen Mann verfolgen“. Außerdem forderte Undav mehr Mut im Spiel nach vorne, „mehr Bewegung, mehr Energie“. All das hatte an diesem Samstagnachmittag gefehlt. „Heute war es eine sehr, sehr schwache Leistung von uns.“

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