Zum Inhalt springen Zur Seitenleiste springen Zur Fußzeile springen

Blessin: „Ich bin gespannt, ob ich ausflippe“

Der FC St. Pauli muss am Samstag beim Auswärtsspiel in Mainz an der Seitenlinie auf seinen Cheftrainer verzichten. Das ist für Klub und Mannschaft nicht ganz neu aus der Vorsaison mit Fabian Hürzeler, dessen Nachfolger Alexander Blessin aber „feiert“ eine Premiere, auf die er gern verzichtet hätte.

St. Paulis Trainer vor der Tribünen-Premiere

Die vierte Gelbe Karte dieser Saison, eingehandelt am vergangenen Samstag nach der Partie gegen Freiburg (0:1) hat der 51-Jährige selbst als „Dummheit“ bezeichnet und damit abgehakt. Ab dieser Woche ging es nur noch um die Vorbereitung auf ein für ihn ungewöhnliches Spiel.

„An den Abläufen ändert sich gar nicht so viel“, hat Blessin überrascht festgestellt, nachdem er sich eingehend damit beschäftigt hat, was erlaubt ist und was nicht. Er wird die Besprechung vor der Partie leiten und auch in der Halbzeitpause bei der Mannschaft sein dürfen. Während der 90 Minuten wird er neben den Videoanalysten sitzen und von seinem Co-Trainer Peter Nemeth an der Seitenlinie vertreten.

Ein Loblied auf den Assistenten und Ex-Mitspieler Nemeth

„Peter“, sagt Blessin mit einem Augenzwinkern, „ist ja erprobt.“ Im Vorjahr gewann St. Pauli mit dem Slowaken als Hürzeler-Ersatz 2:1 in Düsseldorf. „Jetzt wollen wir zusehen, dass eine Serie daraus wird.“ Das Vertrauen des Chefs in seinen Assistenten ist uneingeschränkt. Von 2006 bis 2008 spielten beide gemeinsam bei Sportfreunde Siegen. „Ich kenne Peter schon lange. Das Vertrauen in ihn ist groß.“

Blessin charakterisiert ihn so:  „In der Öffentlichkeit ist er eher zurückhaltend, aber er ist ein kleiner Vulkan, der zum Ausbruch kommen kann. Wir haben in vielerlei Hinsicht gleiche Ansichten, diskutieren aber auch mal kontrovers. Ich schätze Peter sehr, er ist klar in der Birne, macht seinen Job bravourös.“

Konkrete Vorstellungen, wie Blessin seinen „Job“ auf der Tribüne, trotz klar geregelter Absprachen, machen wird, hat er noch nicht. „Für mich ist es das erste Mal, dass ich gesperrt bin und da oben sitze. Dass es mir schwerfallen wird, steht außer Frage.“ Darauf, wie er mit seinen Emotionen umgehen wird, ist er selbst neugierig. „Ich bin echt gespannt, wie ich die Position wahrnehmen werde. Ob ich ausflippe, ob ich da wild gestikulierend herumhampeln werde, und ob ich hinterher noch eine Stimme haben werde oder nicht.“ Klar ist: Für einen Ausbau der „Nemeth-Serie“ würde er sie am Samstagnachmittag opfern.

Hinterlasse einen Kommentar

0.0/5