Die angespannte Personalsituation war wie schon in den zurückliegenden Wochen ein großes Thema auf der Pressekonferenz des FC St. Pauli. Vor der Reise nach Stuttgart bangt Alexander Blessin auch am Tag eins nach dem Trainingsabbruch noch um Eric Smith.
St. Paulis Abwehrchef wackelt weiter
Der Abwehr-Chef hatte die Einheit am Mittwoch vorzeitig und nach einer längeren Behandlung abbrechen müssen. Am Donnerstag verriet der Trainer: „Eric hat ein Zipperlein an der Wade, das kam etwas aus dem heiteren Himmel.“
Der 27-jährige Schwede wird regelmäßig wegen seiner sensiblen Adduktoren gesteuert und gilt als Profi, der gewissenhaft in seinen Körper hereinhört. Blessin sagt: „Mehr rausnehmen aus dem Training können wir ihn eigentlich nicht, sonst ist das irgendwann nicht mehr mit meinem Gewissen zu vereinbaren.“ Umso überraschender kam das Aus zur Wochenmitte, ohne vorherige Beschwerden. „Wir müssen gucken und die nächsten 24 Stunde abwarten“, erklärt der Coach. „Vielleicht wird es wieder eine Punktlandung.“
Eine solche hatte Smith in dieser Spielzeit schon dreimal hingelegt: Jeweils im letzten Spiel vor den Länderspielpausen im September, Oktober und November hatte er über Probleme im Adduktorenbereich geklagt und sein Debüt für die schwedische A-Nationalmannschaft absagen müssen, war aber jedes Mal zum nächsten Bundesligaspiel wieder einsatzbereit.
Dzwigala ist fit
Schafft Smith es nicht bis zum Jahresfinale am Samstag, könnte Adam Dzwigala zumindest eine Punktladung hinlegen. Der vielseitige Pole war in der vergangenen Saison immer dann in die Startelf gerutscht, wenn der Abwehrchef tatsächlich ausgefallen und von Hauke Wahl in der Mitte vertreten wurde. Bis zur Wochenmitte hatte Dzwigala nun selbst zum Lazarett gehört und wegen leichter Grippesymptome samt Fieber nicht trainiert. Donnerstag ist der 29-Jährige wieder ins Lauftraining eingestiegen, soll am Freitag komplett mit der Mannschaft trainieren. Blessin ist zuversichtlich: „Adam wird zur Verfügung stehen.“
Klar ist: Schwer treffen würde St. Pauli ein Smith-Ausfall trotz der Verfügbarkeit des Defensiv-Allrounders. Auf ein Ende der ständigen Improvisation hofft der Trainer erst im neuen Jahr. Dann setzt er in der Dreierkette auch wieder auf Karol Mets. Der Este ist wegen anhaltender Probleme an der Patellasehne bereits vorzeitig in den Weihnachtsurlaub geschickt worden, startet dafür schon vor den Kollegen am 27. Dezember wieder mit dem Training und Blessin ist zuversichtlich, „dass Karol dann auch im ersten Spiel im neuen Jahr wieder dabei ist.“