Freiburgs Neuzugang Niklas Beste steht gleich vor einem besonderen Spiel und freut sich, mit Eren Dinkci wieder vereint zu sein.
Schuster erhofft sich vom Linksfuß eine offensive Bereicherung
Wenn Beste wie zu erwarten am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) im Kader des SC Freiburg für das Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim steht, wird er sein erstes Spiel im SC-Trikot ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein bestreiten. „Zufälle gibt es nicht, also hat es irgendwie was zu bedeuten“, sagte der 26-Jährige, der sich auf das Wiedersehen mit seinem ehemaligen Team freut, das er im vergangenen Sommer nach zwei erfolgreichen Jahren verlassen hatte. Seit einer Woche steht er jetzt beim Sport-Club unter Vertrag, und hat sich im Training so präsentiert, dass er sich Hoffnungen machen darf, gleich zum Einsatz zu kommen.
Obwohl er nach seinem Abschied aus Heidenheim nur ein halbes Jahr bei Benfica Lissabon war, will er diese Zeit nicht missen. Und auch sportlich war es für ihn kein verlorenes Halbjahr. Seine 22 Pflichtspieleinsätze für den portugiesischen Klub findet er „schon auch ordentlich“, und er ist „sehr, sehr dankbar für die Lebenserfahrung und die netten Fans – der Verein ist natürlich ein Riesenverein“. Jetzt ist er wieder bei einem kleineren Verein gelandet, was ihm aber gut tun könnte, wie sein neuer Trainer glaubt. „Hier kann er sich auf Fußball konzentrieren, es gibt wenig Nebenschauplätze, und das familiäre Umfeld passt zu ihm“, sagte Julian Schuster.
- Zurück ins Rampenlicht? Was Freiburg von Beste erwartet (k+)
Das bestätigt der Winter-Neuzugang. „Die Entscheidung wurde mir relativ einfach gemacht anhand der Gespräche, die ich mit den Verantwortlichen hatte und auch mit dem Coach“, berichtete Beste, „da hat man gesehen, dass es wirklich passen könnte. Für mich war natürlich der sportliche Teil sehr entscheidend, aber auch der private Teil.“
Eine Entscheidungshilfe war auch sein ehemaliger Mitspieler Eren Dinkci, der bereits im Sommer zum Sport-Club wechselte. „Ich habe wohl ein gutes Wort eingelegt, ich freue mich sehr, dass er da ist“, verriet der 23-Jährige bei SC Freiburg-TV. „Ich wusste schon Bescheid, dass er nicht so zufrieden war, auf und neben dem Platz.“
Für Schuster ist das zugleich ein Zeichen dafür, „dass auch Eren gut bei uns angekommen ist“. Die beiden Offensivspieler haben zusammen mit dem Ex-SC-Stürmer und jetzigen Gladbacher Tim Kleindienst in der Vorsaison entscheidend dazu beigetragen, dass Heidenheim gleich in der Debütsaison in der Bundesliga in die Conference-League-Play-offs einzog. „Alleine haben wir es nicht geschafft, da war noch eine komplette Mannschaft dran beteiligt“, betonte Beste. Er hoffe aber, dass er auch beim Sport-Club zusammen mit Dinkci erfolgreich ist, „und vor allen Dingen natürlich verletzungsfrei, das ist das Wichtigste“.
In der vergangenen Saison war Beste mit acht Toren und 13 Assists bester FCH-Scorer, Dinkci kam auf zehn Tore und sechs Assists, unter anderem erzielte er in der Hinrunde beim 3:2 gegen Freiburg das Tor zum zwischenzeitlichen 1:1 und gab in der Rückrunde beim 1:1 den entscheidenden Assist. Beim Sport-Club wartet er noch auf seinen ersten Treffer. „Ich könnte ein, zwei Scorerpunkte mehr haben, aber immerhin habe ich ja schon drei Vorlagen“, sagte Dinkci. Sein erster Assist gelang ihm beim 3:0-Sieg im Hinspiel in Heidenheim. „Ich mache mir keinen Druck, ich habe hier auch eine andere Rolle als in Heidenheim von der Position und der Spielweise her“, erklärte er.
Dass neben Dinkci auch Beste den Freiburgern helfen kann, davon ist Schuster „absolut überzeugt, weil er im offensiven Bereich mehrere Positionen spielen kann, mit seinem wirklich tollen linken Fuß“. Auch in der defensiveren Position habe er schon gespielt, und er könne zur vorhandenen Standardstärke beitragen. Möglicherweise gelingt ihm das schon gegen seinen Ex-Klub, der im Abstiegskampf steckt.
Beste hat den FCH auch aus Portugal verfolgt
„Es ist schwer, das zweite Jahr in der Bundesliga, dann natürlich noch mit der Doppelbelastung. Ich glaube, für einen Verein, der es nicht gewohnt ist, ist es echt extrem schwer, wenn du alle drei Tage spielst“, sagte Beste, der den FCH in den vergangenen Monaten auch aus Portugal verfolgt hat. „Aber trotzdem bin ich fest davon überzeugt, dass sie es am Ende der Saison schaffen werden, den Klassenerhalt zu feiern.“ Die drei Punkte am Samstag dürften sie dafür aber nicht einplanen, die gönnt er nur seinem neuen Arbeitsgeber Freiburg.