Victor Boniface stand trotz seiner turbulenten Woche gegen Hoffenheim in der Startelf und erzielte prompt ein Tor. Dafür lobten ihn sowohl sein Trainer Xabi Alonso als auch Kapitän Lukas Hradecky.
Bayer-Coach Xabi Alonso begründet Startelf-Einsatz
Gegen Sparta Prag aufgrund eines bevorstehenden Wechsels nicht mehr im Kader, dann der geplatzte 70-Millionen-Deal mit Al-Nassr und nun waren am Wochenende in England noch mal Gerüchte aufgekommen, wonach er mehreren Premier-League-Klubs angeboten worden sei (es macht wohl kein Verein so kurz vor Transferschluss ernst) – hinter Victor Boniface liegen turbulente Tage. Von dem Trubel zeigte sich der Nigerianer am Sonntagabend völlig unbeeindruckt.
Er rechtfertigte seinen ersten Startelf-Einsatz nach fast dreimonatiger Pause aufgrund einer Oberschenkelverletzung gleich mit einem Treffer: In der 15. Minute brachte er Bayer nach einem Steilpass von Alejandro Grimaldo auf die Siegerstraße. „Boniface muss ich loben nach der turbulenten Woche. Aus meiner Sicht ist es legitim, wenn so ein Angebot kommt, musst du überlegen, was du machst. Beeindruckend, wie er jetzt zurückkam, das Tor hat geholfen“, erklärte Kapitän Lukas Hradecky in der Mixed-Zone.
„Die Situation in der letzten Woche war ein bisschen komisch, unangenehm.“ (Xabi Alonso)
Dass der Angreifer nach den vergangenen Tagen sofort beginnen durfte, war durchaus überraschend. Als Vertrauensbeweis betitelte es Xabi Alonso jedoch nicht. „Ich habe immer Vertrauen. Es war ein wichtiger Moment für ihn nach seiner Verletzung. Die Situation in der letzten Woche war ein bisschen komisch, unangenehm“, erläuterte der Baske. Vielmehr begründete er die Maßnahme mit einer mentalen Komponente. „Es war wichtig, dass er sich wieder wichtig fühlt, die Liebe der Fans fühlt, das ist wichtig für den Kopf“, so der 43-Jährige.
Wie wichtig einem Stürmer ein Treffer nach einer derart langen Zwangspause tut, weiß Konkurrent Patrik Schick aus eigener Erfahrung. „Ich weiß, wie es sich anfühlt“, erklärte der Tscheche am DAZN-Mikrofon. Schick nahm seine Degradierung auf die Bank derweil sportlich, auch wenn er betonte, dass er „natürlich lieber von Anfang an“ spiele.
Doppelspitze als Option?
Ob die beiden wie gegen Hoffenheim – jeweils 45 Minuten – sich auch in der Zukunft die Spielminuten teilen oder Boniface wieder Mittelstürmer Nummer eins wird, muss Xabi Alonso in den nächsten Wochen beantworten. Eine Doppelspitze wie im vergangenen Jahr in Bochum sei auch eine Option. „Vielleicht können sie auch mal zusammen spielen“, erläuterte Xabi Alonso, der sich glücklich über den Verbleib von Boniface zeigte.