Florian Wirtz möchte zum FC Liverpool wechseln. Die Klubs verhandeln. Doch bei der Ablöse liegen Bayer 04 und die Reds noch ein gutes Stück auseinander. Als Lösung gibt es zwei Modelle.
Klubs liegen noch ein gutes Stück auseinander
Die ersten zwei Verhandlungsrunden sind abgeschlossen. Ohne Einigung. Sowohl das erste Angebot aus Liverpool, das bei 100 Millionen Euro plus 15 Millionen Euro an Boni gelegen haben soll, als auch die zweite Offerte, die angeblich mit einer Fixsumme von 118 Millionen Euro und zwölf Millionen Euro an Zusatzzahlungen die 130-Millionen-Euro-Marke knackte, hat der Bundesligist abgelehnt.
Der deutsche Vizemeister steht weiterhin der Sinn nach einer Ablöse, die sogar über den im April 2024 von Klub-Boss Fernando Carro in den Raum gestellten 150 Millionen Euro liegt. Eine Summe, deren Nennung der CEO der Bayer 04 Fußball GmbH kurz darauf als Fehler bezeichnete und wieder einkassierte, weil sie potenziell zu niedrig angesetzt war.
Ein Liverpool-Profi könnte die Lücke bei der Ablöse schließen
Also besteht noch ein Delta von mindestens 20 Millionen Euro, das es zu schließen gilt. Dafür gibt es zwei Modelle. Das eine beinhaltet weitere Verhandlungsrunden zwischen den Klubs, um sich weiter anzunähern. Das andere basiert darauf, einen Spieler des FC Liverpool mit in den Deal zu integrieren, der nach Leverkusen wechseln könnte und somit die Ablöse für Wirtz nicht weiter ansteigen ließe.
Bayer hat einen Spieler aus dem aktuellen Kader des englischen Meisters auf der Liste, den der Bundesligist gerne verpflichten würde und dessen Transfer gleichzeitig grundsätzlich realistisch erscheint. Also natürlich keinen der ohnehin viel zu teuren Akteure, die den Kern-Kader potenzieller regelmäßiger Startelfspieler bilden, sondern eher aus der Kategorie talentierte jüngere Profis, die in Liverpool trotz ihrer hohe Veranlagung wenig Aussicht auf dauerhafte Spielpraxis besitzen und ihre nächsten Entwicklungsschritt zum Leistungsträger bei einem anderen Klub sehen.
Elliotts Einsatzchancen beim LFC werden weiter sinken
Die Frage ist nur: Welcher LFC-Profi könnte sich überhaupt einen Wechsel von der Anfield Road in die BayArena vorstellen? Große Namen dürften ausgeschlossen sein. Und selbst bei den Kleineren gilt die Bundesliga nicht als das Ziel der ersten Wahl. So sind Akteure wie Liverpools bislang zweiter Torhüter, der Ire Caoimhin Kelleher, der als Ersatz für den nach Leverkusen wechselnden Mark Flekken zum FC Brendtford kommen soll, oder Harvey Elliott, Letzterer als britischer Spieler, auf dem englischen Markt sehr stark gefragt.
Linksfüßer Elliott, der als Zehner und inverser Rechtsaußen eingesetzt werden kann, passt ins Leverkusener Profil und spielt in den Überlegungen eine Rolle. Er betonte zuletzt einerseits seine Liebe zu den Reds, erklärte aber auch andererseits, dass er angesichts zu geringer Einsatzzeiten seine Karriere im Blick haben müsste. Mit der Verpflichtung von Wirtz, durch die auch der ehemalige Leipziger und 70-Millionen-Euro-Einkauf Dominik Szoboszlai (24) auf eine andere Position verdrängt werden wird, sinken Elliotts Einsatzchancen weiter.
Britische Profis wie Elliott erfreuen sich in der Premier League einer hohen Nachfrage
Allerdings ist es äußerst fraglich, dass sich Elliott (22, Vertrag bis 2027) oder ein anderer LFC-Engländer, die sich in der Premier League einer hohen Nachfrage erfreuen, für einen Wechsel in die Bundesliga entscheidet. Sollte dies dennoch geschehen, könnte Bayer 04 eine der beiden Offensiv-Baustellen, die sich durch den Wirtz-Abgang ergeben würden, relativ elegant direkt wieder schießen. Schließlich planen die Verantwortlichen, das Wirtz-Erbe mit einem Zehner und einem neuen Flügelstürmer auf mindestens zwei Schultern zu verteilen.