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Bayerns überraschender Nationalmannschafts-Debütant

Bei den Profis des FC Bayern ist Felipe Chavez noch ohne Pflichtspiel-Einsatz, für Perus A-Nationalmannschaft durfte er trotzdem schon ran.

Youngster Chavez erstmals für Peru am Ball

Zum zwölften Mal wird in dieser Saison die UEFA Youth League parallel zur Champions League ausgetragen, und im Gegensatz zu Salzburg, Porto oder Piräus konnte der FC Bayern das internationale Jugendturnier noch nicht gewinnen.

Felipe Chavez hat in der Vorsaison einiges dafür getan, die Bayern über das Achtelfinale hinauszubringen, sein Treffer im K.-o.-Duell mit Inter war aufgrund des später verlorenen Elfmeterschießens aber zu wenig. Auch in dieser Youth-League-Saison ist der 18-jährige Mittelfeldspieler schon an Spieltag eins in den Fokus gerückt, als Linksaußen traf Chavez gleich zweimal bei der 2:3-Auftaktniederlage gegen Chelsea, einmal direkt nach einer Ecke. Gleich zweimal scheiterte der Deutsch-Peruaner übrigens relativ knapp mit Distanzschüssen aus der eigenen Hälfte.

An Zutrauen mangelt es Chavez nicht, das zeigt sich beim Blick auf sein Spiel und die Statistik. Die Vorsaison beendete der eher offensive Achter mit 18 Toren und 13 Vorlagen in 35 Einsätzen, verteilt auf die Regionalliga Bayern, die Youth League und die U19-Bundesliga.

„Er muss jetzt dranbleiben und weiter hart an sich arbeiten.“ (Campus-Leiter Jochen Sauer über Felipe Chavez)

Das Profi-Debüt folgte im Sommer, Chavez durfte bei Bayerns Saison-Generalprobe in Zürich neben Tom Bischof auf der Doppelsechs beginnen, trat mutig und ballsicher auf, einmal setzte er einen Distanzschuss aus rund 20 Metern nach gekonnter Drehung um den Zürcher Gegenspieler Matteo Mantini nur knapp übers Tor. Das 2:0 von Jonah Kusi-Asare initiierte Chavez mit seinem öffnenden Pass auf Vorlagengeber Lennart Karl.

Auf sein Pflichtspieldebüt für die Profis muss der hochveranlagte Teenager trotzdem noch warten, im Gegensatz zum ersten Einsatz bei der Nationalmannschaft. Chavez, dessen Vater Peruaner ist, kam in der Nacht auf Samstag (MEZ) im Freundschaftsspiel in Chile (1:2) als Joker zum Zug. Zuvor hatte er es schon auf die Titelseite der peruanischen Tageszeitung „Libero“ geschafft, weil er neben dem Nürnberger Fabio Gruber einer von vier Neulingen mit peruanischen Wurzeln im Aufgebot war.

„Pippos Nominierung zur A-Nationalmannschaft kommt auf dem ersten Blick überraschend, da er bei uns bisher in Pflichtspielen nur in der Regionalliga und der Youth League zum Einsatz gekommen ist“, gibt Jochen Sauer gegenüber dem kicker zu. Der Direktor Campus und Nachwuchsentwicklung beim FC Bayern sagt aber auch: „In beiden Wettbewerben wusste er größtenteils zu überzeugen.“

Bei Linksfuß Chavez fällt besonders die Schusstechnik ins Auge, oft dribbelt er sich am Sechzehner um ein oder zwei Gegenspieler, um dann stramm abzuziehen, wie etwa jüngst beim Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1 gegen Chelsea. „Er muss jetzt dranbleiben und weiter hart an sich arbeiten“, meint Sauer, „speziell im körperlichen Bereich, dann ist er sicherlich einer der nächsten Kandidaten, der sich in einer Profiliga durchsetzen wird.“

Nach der Rückkehr aus Peru wird Chavez erstmal in der zweiten Mannschaft zurückerwartet, intern gilt er jedoch als nächster Youngster, der auf deutlich höherem Niveau Spielpraxis sammeln soll. Da das bei den Profis erstmal eng werden dürfte, könnte für ihn – ähnlich wie für Jonathan Asp Jensen (Zürich) oder Maurice Krattenmacher (Hertha) – eine Ausleihe Sinn ergeben.

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