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Bayer und Rolfes bangen um Campus-Bau: „Haben keinen Plan B“

Bayer 04 droht beim Plan, im benachbarten Monheim einen 120 Millionen Euro teuren Campus zu errichten, ein schwerer Rückschlag. Die nach den Kommunalwahlen veränderten politischen Verhältnisse könnten das Projekt kippen. Den Werkslub trifft dies hart wie unvorbereitet.

Manager sieht Wettbewerbsfähigkeit gefährdet

Für Bayer 04 stellt es ein wegweisendes Projekt dar. Mit dem Bau eines 22 Hektar großen Campus mit 12,5 Fußballplätzen im 8,5 Kilometer von der BayArena entfernten Monheim möchte der Double-Gewinner von 2024 seine internationale, aber auch nationale Wettbewerbsfähigkeit erhalten. Doch das etwa 120 Millionen Euro schwere Vorhaben droht nun, an der Stadtpolitik zu scheitern.

Der neu gewählte Stadtrat erwägt, das Bauleitverfahren aufzuheben

Der neu gewählte Stadtrat aus CDU, SPD, Grünen und FDP möchte am Mittwoch in der konstituierenden Sitzung das Bauleitverfahren für das Trainings- und Nachwuchsleistungszentrum aufheben. Kommt es dazu, wäre dies für den Werksklub ein Schlag ins Kontor, nachdem dieser in den vergangenen Jahren 70 Standorte geprüft hatte und in dem in Monheim den passenden gefunden zu haben glaubte – trotz Bedenken mancher Anwohner.

Jetzt trifft die Leverkusener Verantwortlichen der Richtungswechsel in der Monheimer Stadtpolitik. „Wir haben keinen Plan B. Wir setzen voll auf Monheim“, räumte Geschäftsführer Simon Rolfes gegenüber der Rheinischen Post ein, „wir sind ehrlich gesagt sehr überrascht und irritiert, dass der neu formierte Rat Fakten schaffen möchte, bevor die vereinbarten Gespräche fortgesetzt werden. Das hat uns wirklich erstaunt.“

„Mit dem Projekt wollen wir einen Wettbewerbsnachteil ausgleichen. Unsere Trainings-Infrastruktur ist selbst im Bundesliga-Vergleich im unteren Durchschnitt.“ (Simon Rolfes)

So ist doch eigentlich für den Mittwoch nächster Woche ein Treffen zwischen den Klub-Verantwortlichen und den Monheimer Stadträten geplant, um die Genehmigung des Projekts voranzutreiben. „Wir sind weiter verhandlungsbereit, andere offenbar nicht“, hatte Fernando Carro, der CEO der Bayer 04 Fußball GmbH, am Sonntag im Sport-1-Doppelpass gesagt und seinen Unmut nicht wirklich verbergen können. „Ich bin auf 180 und muss von meinen Leuten zurückgehalten werden, damit ich hier nichts Falsches sage“, erklärte der temperamentvolle Spanier, „wenn ich hier losziehen würde, dann würde ich alle, aber alle …“

Der Bau des Campus ist für Bayer 04 unabdingbar. „Mit dem Projekt wollen wir einen Wettbewerbsnachteil ausgleichen, den wir aktuell haben. Unsere Trainings-Infrastruktur ist nicht nur weit entfernt von Champions-League-Ansprüchen, wir liegen aktuell und nachweislich selbst im Bundesliga-Vergleich im unteren Durchschnitt“, betont Rolfes gegenüber der Rheinischen Post.

„Ohne den Campus werden wir in zehn Jahren nicht mehr um die Deutsche Meisterschaft spielen können. Es geht nicht um ein ‚Nice-to-have‘, sondern um ein ‚Must-have‘.“ (Simon Rolfes)

Der Manager ordnet das Projekt als essentiell für die sportlichen Ambitionen der Leverkusener ein. „Ohne den Campus werden wir in zehn Jahren nicht mehr um die Deutsche Meisterschaft spielen können. Das muss allen bewusst sein. Es geht nicht um ein ‚Nice-to-have‘, sondern um ein ‚Must-have‘.“

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