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Baum erklärt Kapitän-Wechsel – und den Plan nach Weihnachten

Sechseinhalb Jahre nach seinem letzten Auftritt saß Manuel Baum am Samstag wieder auf der Bank des FC Augsburg. Beim Sieg gegen Bayer 04 Leverkusen überraschte der Coach mit dem richtigen Plan – und mit einem neuen Kapitän.

FCA-Schachzüge gehen auf

In der Bundesliga war er seit fast fünf Jahren nicht mehr an der Seitenlinie gestanden, beim FC Augsburg sogar seit sechseinhalb Jahren. Am Samstag war Manuel Baum dann wieder da – mit einer etwas angepassten Version seiner selbst. „Ich habe schon ein paar Bilder von mir von früher im Kopf“, sagte der Coach des FCA am Sky-Mikrofon. „Ich glaube, ich bin heute ein bisschen weniger gelaufen, war ein bisschen entspannter. Irgendwann reift die Erkenntnis, dass ein Trainer selbst nicht spielt und keine Tore schießt, sondern dass das andere machen.“

Am Samstag gegen Vizemeister Leverkusen erledigten das Dimitrios Giannoulis und Anton Kade für den 46 Jahre alten Interimscoach. Besonders an Giannoulis‘ Treffer zum frühen 1:0 hatte Baum aber ganz entscheidenden Anteil. Vor der Partie hatte er angekündigt, man habe sich gegen den Champions-League-Teilnehmer „etwas überlegt“. Gemeint war damit wohl das Stilmittel der langen Bälle hinter die Leverkusener Kette, mit dem der FCA den Favoriten aus dem Rheinland immer wieder vor große Probleme stellte – und nach einem Traumpass von Keven Schlotterbeck auch den Führungstreffer erzielte.

„Wir wollten heute viel in die Tiefe laufen und haben das richtig gut umgesetzt“, sagte Aktivposten Kade, der später das 2:0 erzielte. Und auch Leverkusens Kapitän Robert Andrich musste eingestehen: „Sie haben sich was Gutes überlegt, wollten relativ schnell hinter die Kette kommen. Damit hatten wir Probleme in der ersten Halbzeit.“

Baum erklärte, er habe sich unter der Woche die Frage gestellt: „Wie gewinnen wir dieses Spiel? Darauf haben wir alles ausgerichtet.“ Als Aufgabe habe er es angesehen, „die Spieler in ihre Kraft und ihre Stärke zu bekommen“. So hatte Baum zwar auf dem Papier nur drei personelle Veränderungen im Vergleich zu Vorgänger Sandro Wagner vorgenommen, zwei Spieler dabei aber auch auf anderen Positionen aufgeboten hatte als Wagner. So spielte Robin Fellhauer, unter Wagner auf der Sechs aufgeboten, als rechter Schienenspieler. Kade, unter Wagner auf eben dieser rechten Schiene gesetzt, lief im Sturmzentrum auf – und überzeugte in dieser Rolle als ständiger Unruheherd.

Und noch eine überraschende Veränderung hatte Baum vorgenommen. Mit der Kapitänsbinde lief nämlich Schlotterbeck auf – obwohl Keeper Finn Dahmen, der zuletzt den Posten in Vertretung des verletzten Jeffrey Gouweleeuw innehatte, ebenfalls auf dem Platz stand. Schlotterbeck war zuvor nicht einmal Teil des Stellvertreter-Teams um Dahmen, Kristijan Jakic und Phillip Tietz. „Schlotti ist einer, der nach vorne schauen kann und mit dem Schiedsrichter spielen kann“, erklärte Baum vor dem Spiel seine Entscheidung und kündigte im Nachgang an: „Wenn er nächste Woche spielt, dann würde ich sagen, dann bleibt er Kapitän.“

Bleibt Baum doch FCA-Coach? Ströll lässt kleinen Spalt offen

Stellt sich noch die Frage: Bleibt Baum auch Trainer? Drei Spiele bis Weihnachten soll er übernehmen, dann wieder in seine alte Position als Direktor Entwicklung zurückkehren. Daran soll sich auch nach dem Erfolg gegen Leverkusen nichts ändern. „Es werden die drei Spiele“, bekräftigte Baum. „Ich denke, der Verein ist gerade dabei, etwas Cooles und Großes aufzubauen.“

Geschäftsführer Michael Ströll ließ zumindest einen kleinen Spalt offen. Auf die Frage, ob er eine Weiterbeschäftigung Baums nach Weihnachten ausschließe, wollte er nicht klar mit Ja antworten, sagte aber: „Es ist abgesprochen, dass wir ihn für drei Spiele haben. Wir gehen davon aus, das ist der klare Plan.“

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