Knapp ein Drittel der Bundesliga-Saison ist gespielt, Zeit für eine Zwischenbilanz: Welcher Klub hat sich im Sommer gut verstärkt? Welcher Manager bearbeitete die Baustellen in seinem Kader am besten? Das große Transfer-Ranking des kicker liefert die Antworten.
Wolfsburg und Gladbach hinten
Ganz vorne steht ein Aufsteiger – gleich in doppelter Hinsicht. Der 1. FC Köln führt nach einem Jahr in der 2. Liga das Transfer-Ranking des kicker an. Das liegt einerseits an Volltreffern wie etwa Offensivspieler Jakub Kaminski (10 Punkte), andererseits aber auch am hervorragenden Job von Sportdirektor Thomas Kessler. Für den 39-Jährigen war der vergangene Sommer das erste Wechselfenster in hauptverantwortlicher Position. Mit Erfolg: Die Bestwertung mit zehn Punkten fuhr kein anderer Bundesliga-Manager ein.
Auf Köln und Kessler folgen im Ranking die TSG Hoffenheim, wo Andreas Schicker ein glückliches Händchen bewies, und Eintracht Frankfurt, wo gleich drei Transfers von Markus Krösche mit der vollen Punktzahl bewertet wurden. Am Ende der Skala rangieren Wolfsburg und Gladbach – die Trainerwechsel bei beiden Klubs verdeutlichen den Misserfolg des vergangenen Sommers ebenso wie der Rücktritt von Roland Virkus bei der Borussia.
Für die gesamtheitliche Bewertung der Management-Arbeit in den Klubs überarbeitete der kicker in diesem Jahr seine Kriterien. Neben der Beurteilung der Zugänge des Sommers floss zusätzlich eine Management-Wertung in die Gesamtbetrachtung ein. Beurteilt wurde dabei neben den Neuzugängen auch, ob Kader-Baustellen im Sommer geschlossen wurden, wie die Verkaufspolitik des Klubs aussah und wie mit den finanziellen Mitteln gehaushaltet wurde. Im Unterschied zur gewöhnlichen Benotung einer Leistung interessiert an dieser Stelle vor allem: Wie erfüllte der betreffende Spieler die ihm zugedachte Rolle? Und: Ging der Plan mit ihm auf? Natürlich erzielen Volltreffer dabei die Top-Werte. Doch kann auch ein Mitläufer gut punkten, zum Beispiel der Spieler, der als Back-up geholt, genau dann zur Stelle war, als er gebraucht wurde, und die Anforderungen entsprechend erfüllte.
- 18 Vereine, 18 Transferbilanzen (k+)
Aus dem Durchschnitt der Punktzahlen für die Spieler (0 bis 10 Punkte) ergab sich so ein Wert (Spieler-Wertung), der mit der Management-Wertung verrechnet wurde. Der Schnitt dieser beiden Zahlen wiederum ergibt die Gesamtwertung. Für Köln heißt das: eine durchschnittliche Bewertung von 7,2 Punkten für die zehn bewerteten Zugänge, dazu 10 Punkte für Kesslers Management-Leistung. Macht in der Gesamtrechnung (7,2+10)/2 = 8,6 Punkte und Platz 1.
Viel Stoff, viel zu analysieren. Die kicker-Reporter haben deswegen ihre Beweggründe für die Beurteilung jedes der 18 Klubs aufgeschrieben. Die 18 ausführlichen Analysen zu den Transferbilanzen der Bundesligisten findest du hier (k+).
Jim Decker

