Fußball-Deutschland fiebert in der Königsklasse dem Duell zwischen Bayer 04 und dem FC Bayern entgegen. Leverkusens Mittelfeldspieler Robert Andrich forciert aber auch noch den nationalen Titelkampf, in dem er mit der Werkself den Tabellenführer stressen möchte.
Nationalspieler möchte Titelrennen nicht abschreiben
Das Spiel in Kiel war gerade mit dem Ergebnis von 2:0 für Bayer 04 abgepfiffen, als sich direkt die meisten Fragen um das große Duell mit dem FC Bayern München im Achtelfinale der Champions League drehten. Und die Aussicht auf das vierte und fünfte Aufeinandertreffen mit dem deutschen Rekormeister sorgte im Lager des amtierenden nationalen Champions für gute Laune. Nicht nur, aber auch bei Robert Andrich.
Die Vorfreude auf die beiden Partien war dem Sechser anzusehen. „Wir haben schon ein paar Mal gegen die Bayern gespielt in dieser Saison. In beiden Spielen ist sehr viel Feuer drin von Anfang an“, prognostiziert er und vermutet: „Vor dem Spiel wird dann noch mehr Feuer reingebracht, glaube ich.“
Das große Säbelrasseln hat längst begonnen
Das Säbelrasseln hat auf beiden Seiten längst begonnen. Während Münchens Thomas Müller mit triefender Ironie („liebe Experten“) von einer krassen Außenseiterrolle sprach, die den Münchner zugeschrieben werde, wies Andrich nun in Kiel die Favoritenrolle für das innerdeutsche Duell nur verbal zurück.
„Ich denke nicht, dass wir das sind“, sagte der 30-Jährige, „wir wissen schon, dass Bayern eine Top-Mannschaft ist und dass wir in beiden Spielen richtig gute Leistungen brauchen. Deswegen: Es ist alles drin, aber ich gebe die Favoritenrolle jetzt mal an Bayern ab.“ Wobei der Nationalspieler ein breites Grinsen im Gesicht hatte, das ganz klar gen München signalisierte, das sich Bayer 04 eben auch nicht als Außenseiter fühlt nach zuletzt sechs Partien gegen den Rekordmeister ohne Niederlage.
„Es ist in allen Wettbewerben noch alles möglich.“ (Robert Andrich)
Das Duell in der Königsklasse erscheint total offen, das in der Liga aufgrund des großen Rückstands nicht. Dennoch formulierte Andrich nach dem zumindest am Samstag auf fünf Zähler verkürzten Abstands zum Tabellenführer, die Leverkusener Angriffslust: „Wir wollen alles versuchen. Heute haben wir einen Schritt gemacht, ein bisschen Druck an die Bayern gegeben und in der Champions League schauen wir einfach mal. Es ist in allen Wettbewerben noch alles möglich.“
Der Ansatz ist klar: Bayer 04 und Andrich wollen die Bayern stressen, sie nicht zur Ruhe kommen lassen, sie verunsichern. Und so sagt der Mittelfeldspieler zum Meisterschaftsrennen: „Es ist sehr unrealistisch, dass man da noch was holt, aber wir wollen vor allem den Bayern bis zum Ende hin auf den Sack gehen, den Bayern immer wieder Druck von hinten geben.“ Die Psychospielchen zwischen München und Leverkusen sind im vollen Gange.