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„Am Ende liegt es an mir“: Bayers Flekken und der Nummer-1-Status

Nach zwei Jahren in der Premier League ist der Ex-Freiburger Mark Flekken zurück in der Bundesliga und geht mit Bayer an den Start. Wie kam das? Und was hat er vor?

Alte Duelle mit ten Hag

Aus Leverkusens Trainingslager in Rio de Janeiro berichtet Leon Elspaß

Wie Mark Flekken und Bayer 04 zueinander fanden? Der neue Torhüter der Werkself erzählt es so: „Es gab an einem Montag den Anruf von meinem Berater mit der Frage, ob ich nächste Woche mal Zeit hätte, weil zwei Leute von Leverkusen mit mir sprechen wollten – in London, bei mir zu Hause. Da habe ich gedacht, okay, wartet, das muss ich erst mal mit meiner Frau abstimmen.“

Nach dem ersten Gespräch, „und da meine Frau ein Familienmensch ist und sie die Familie in den zwei Jahren in England schon ein wenig vermisst hat, war aber schnell klar, dass es auf der einen Seite eine sehr gute Möglichkeit ist, um zurückzukommen. Und dass es auf der anderen Seite eine gute Option ist, um im oberen Bereich der Bundesliga, in der Champions League zu spielen – und den nächsten Schritt zu machen“.

Flekken, zuvor zwei Jahren beim FC Brentford in der Premier League aktiv, machte also diesen nächsten Schritt nach dem Gespräch mit den zwei „Leuten von Leverkusen“, ihres Zeichens Geschäftsführer Simon Rolfes und Direktor Profifußball Kim Falkenberg – und kam auch nicht mehr ins Grübeln, als Xabi Alonso sich für den Wechsel zu Real Madrid entschied und Erik ten Hag als neuer Cheftrainer vorgestellt wurde.

Alte Duelle mit ten Hag und eine Nachricht

Einerseits überzeugten ihn schließlich die Gespräche mit Torwarttrainer David Thiel, der für ihn ohnehin der allererste Ansprechpartner sei und ihm nach der ersten Unterhaltung noch einen alten Scoutingbericht aus Duisburger Zeiten von 2016 bis 2018 geschickt habe. „Er hatte mich schon einige Zeit im Auge“, sagt Flekken, „aber es hat halt nie wirklich konkrete Möglichkeit gegeben.“

Und andererseits war auch Landsmann ten Hag freilich kein Unbekannter für den Keeper. „Ich habe seine erfolgreiche Zeit in Ajax verfolgt. Und ich habe vor elf oder zwölf Jahren schon mal gegen ihn gespielt, als er bei Bayern II war und ich bei Greuther Fürth II mitgekickt habe“, sagt der zehnmalige niederländische Nationaltorhüter, der 2013/14 beim 1:0-Sieg und bei der 2:3-Niederlage gegen ten Hag und den FCB II im Tor stand.

„Wir kannten uns also schon länger, haben uns nie persönlich gesprochen, aber öfter gegeneinander gespielt.“ Zudem habe sein Berater Kontakt zu ten Hag gehabt, um Wechseloptionen auszuloten, als er in Utrecht sowie Ajax gewesen sei, so Flekken. Und als es vor ein paar Wochen dann offiziell besiegelt war, habe er eine Nachricht von ten Hag erhalten, „in der er geschrieben hat, nun sei es endlich so weit, dass wir zusammenarbeiten“.

Flekken will mit Leistung überzeugen

In welcher Konstellation das passieren wird? Der nahe der deutschen Grenze geborene Flekken, der als ziemlich kompletter Keeper gilt und für elf Millionen Euro Ablöse plus Boni kam, dürfte als Nummer 1 in die Saison starten. Davon ist fest auszugehen, und der 32-Jährige will das auch nicht dementieren, stellt allerdings klar, dass er schon lange Fan des Leistungsprinzips sei.

Bedeutet: „Wenn ich hier jetzt fünf Wochen schlecht spiele, dann kann ich natürlich am Ende nachvollziehen, wenn der Trainer mich nicht auf die Eins setzt. Natürlich sind gewisse Dinge angesprochen worden in den Gesprächen“, stellt der 80-malige Bundesliga-Keeper des SC Freiburg klar, „aber am Ende liegt es an mir, ob ich hier die Leistung bringe, um die neue Nummer 1 von Bayer 04 zu werden oder nicht“.

Mit Lukas Hradecky (35), dem nach wie vor amtierenden Kapitän, der seit 2018 im Klub ist und neben dem Fanliebling- zuletzt auch den Nummer-1-Status sicher hatte, verstehe er sich gut. „Wir können zusammen lachen, seriös arbeiten. Das ist für mich das A und O, und was dann die Zukunft bringt, das müssen wir sehen“, sagt Flekken. Wobei klar ist: Läuft alles normal, ist er obenauf – und Hradecky guckt öfter zu, als ihm lieb ist.

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