Zum Inhalt springen Zur Seitenleiste springen Zur Fußzeile springen

„Als Typ unersetzlich“: Grahl blickt traurig auf den nahenden Trapp-Abgang

Seit 2021 ist Jens Grahl Teil des Torwartteams von Eintracht Frankfurt, stets gemeinsam mit Kevin Trapp. Am Sonntag durfte er zum siebten Mal in einem Pflichtspiel ran – weil sein guter Freund vor einem Wechsel steht. Währenddessen macht Kaua Santos den nächsten Schritt zum Comeback.

Seltener Einsatz im Pokal für die Nummer 3

Anderthalb Jahre hatte Jens Grahl warten müssen, bevor er mal wieder in einem Pflichtspiel von Eintracht Frankfurt zwischen den Pfosten stehen durfte. Die nominelle Nummer 3 der Adler rückte beim 5:0 im Pokal über den FV Engers kurzfristig ins Tor. Es war sein siebter Einsatz in seiner nun fünften Saison am Main.

„Ich habe mir am Samstag gedacht, dass ich spiele, als ich in den Bus eingestiegen bin und der Kevin nicht da war“, erklärte der 36-Jährige nach der Partie in Koblenz. Kurz vor dem Anpfiff hatte der Verein dann auch das offiziell angekündigt, was ohnehin – und entgegen Toppmöllers Ankündigung – zu erwarten war. Kevin Trapp fehlte aufgrund von Gesprächen mit einem anderen Verein im Kader.

Grahl wird „sehr traurig sein“

„Allein, dass er gefühlt 40 Sprachen spricht, macht ihn natürlich wichtig, aber auch als Typ ist er einfach unersetzlich“, hob Grahl die Schwere des Verlusts bei einem Trapp-Abgang hervor. Die befreundeten Keeper arbeiten seit 2021 Seite an Seite und feierten zusammen den Europa-League-Sieg. „Ich werde auf jeden Fall – wenn das jetzt fix ist und er wirklich geht – sehr traurig sein. Aber wir werden in Kontakt bleiben“, war sich Grahl sicher. Schon vor seinem Einsatz im Pokal habe ihm Trapp per Nachricht viel Glück gewünscht.

Der Wechsel zum FC Paris, der dem Vernehmen nach etwa eine Million Euro überweist, dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein. Schon vor dem ersten Pflichtspiel der Saison war Trapps Kapitänsamt an Robin Koch übergeben worden. In Paris soll Trapp einen Vertrag bis 2028 unterschreiben, sein aktuelles Arbeitspapier in Frankfurt läuft noch bis 2026. Zwar ist in diesem eine automatische Verlängerung nach einer bestimmten Anzahl von Spielen verankert, diese erreicht er aber wohl nur als Stammtorwart.

Kaua Santos bei internem Test im Tor

Eine Perspektive, die nicht mehr zwingend gegeben ist, denn Kaua Santos hat am Sonntag bereits den nächsten großen Schritt auf dem Weg zu seinem Blitz-Comeback nach dem Kreuzbandriss im April gemacht. In einem internen Test, an dem unter anderem auch Nathaniel Brown, Ellyes Skhiri und Mario Götze teilnahmen, stand der Brasilianer im Tor.

Sobald er fit für Pflichtspiele ist, dürfte Toppmöller dem 22-Jährigen vertrauen. Bei einem Abgang von Trapp sei dennoch klar, „dass wir jemanden brauchen“, erklärte der Trainer. Dieser Jemand hört wohl auf den Namen Michael Zetterer und steht aktuell noch bei Werder Bremen unter Vertrag. Für den Trapp-Nachfolger sollen rund fünf Millionen Euro plus Boni fällig werden, am 1. Spieltag (Samstag, 15.30 Uhr) könnte er bei zeitnahem Vollzug gleich gegen seinen jetzigen Arbeitgeber im Tor stehen.

„Alle wissen: Wenn ich gebraucht werde, bin ich da.“ (Jens Grahl)

Das bedeutet auch, dass Grahl die Nummer 3 bleibt. „Ich kenne meine Rolle und denke mal, dass sie sich nicht ändern wird“, gab sich der Keeper in Koblenz entspannt. „Deswegen freue ich mich über Tage wie diese. Alle wissen: Wenn ich gebraucht werde, bin ich da.“

Eine Selbsteinschätzung, die Toppmöller bestätigte. „Ich habe schon häufiger erwähnt, dass wir nicht immer nur über zwei gute Torhüter sprechen müssen, die wir haben, sondern über drei. Er ist ein Teil von diesem Torwartteam, das extrem wichtig ist für uns und die Gruppe, weil er mit positivem Beispiel immer vorangeht.“ Nach Grahls „richtig guter“ Vorbereitung habe er es auch im Pokal „ordentlich“ gemacht. „Er wurde nicht viel geprüft, aber trotzdem wissen die Jungs, die vor ihm stehen, dass sie hinter sich jemanden haben, auf den sie sich zu 100 Prozent verlassen können.“

Grahl sicher: „Können viel erreichen“

Ohne die ganz großen Aufgaben blieb Grahl aber auch viel Zeit, um seine neuen Kollegen Ritsu Doan und Jonathan Burkardt aus der eigenen Hälfte zu beobachten. „Ritsu ist ein geiler Fußballer“, lobte der Torwart den Doppelpacker. „Schade, dass Jonny kein Tor gemacht hat, das hätte ich ihm sehr gegönnt. Er hat geackert, aber leider nicht so viele Bälle bekommen, wie er, glaube ich, gehofft hat.“ Auf die Saison blickt Grahl höchst zuversichtlich. „Ich glaube, wir sind dieses Jahr ein richtig gutes Team. Auch menschlich sind alle top drauf, eine geile Gruppe. Wir können dieses Jahr auf jeden Fall viel erreichen.“

Hinterlasse einen Kommentar

0.0/5