Auf die Bayern wartet am Freitagabend das wichtige und traditionell unangenehme Auswärtsspiel beim FC Augsburg. Die Erinnerungen gehen zurück an den 5. April 2014.
Fast auf den Tag genau elf Jahre her
Fast auf den Tag genau elf Jahre ist es her, dass der FC Augsburg den frisch gebackenen Deutschen Meister unsanft ausbremste. Am 5. April landeten die Überflieger aus München, die vor einem 3:3 in Hoffenheim mit dem 19. Bundesliga-Sieg in Folge (!) schon am 27. Spieltag bei Hertha BSC (3:1) frühzeitig den nächsten nationalen Titel hatten sichern können, auf dem harten Boden der Realität.
Die unerwartete 0:1-Niederlage bedeutete das Ende von Bayerns Bundesliga-Rekordserie. 53 Partien ohne Niederlage hatten die Münchner zuvor aneinandergereiht. Es war gleichzeitig eine schmerzhafte Null: In den 65 Bundesliga-Partien vor dem Augsburg-Spiel hatte der Rekordmeister immer mindestens einmal selbst getroffen.
Mölders löste mit seinem goldenen Treffer in der 31. Minute Diskussionen aus – vor allem rund um die Personalauswahl von Pep Guardiola. Der Bayern-Coach hatte vor Augsburg zur Groß-Rotation angesetzt: Robben, Ribery und Lahm waren nämlich erst gar nicht im Kader; Müller, Boateng, Alaba und Rafinha nahmen auf der Bank Platz. Dafür rutschten mitunter die Talente Weiser, Höjbjerg und Sallahi in die Startelf – für das Trio war es das Startelf-Debüt bei den Profis.
Eines, das nicht nur die Youngster in schlechter Erinnerung behalten haben dürften. „Es wäre ein großer Fehler zu denken, wir hätten wegen der jungen Spieler verloren“, stellte Guardiola hinterher sofort klar. Gegen giftige Augsburger hatten sich die Bayern zwischen den Champions-League-Duellen mit Manchester United (1:1 und 3:1) „geschont“.
„Wenn wir verlieren, dann lieber in der Bundesliga.“ (Manuel Neuer)
„Wenn wir verlieren, dann lieber in der Bundesliga“, hatte Keeper Neuer verlauten lassen. Müller pflichtete ihm bei: „Die Priorität liegt derzeit ganz klar auf der Champions League.“
Die Bundesliga-Konkurrenz nahm es weniger gelassen hin. Frankfurts Trainer Armin Veh beispielsweise kritisierte Guardiolas Formation: „Wenn man das gegen Mannschaften macht, die um die Europa-League-Plätze oder gegen den Abstieg spielen, und du schenkst nur ab, dann finde ich das nicht gut.“ Die SGE lag nach dem Spiel als Elfter sieben Punkte hinter dem Achten aus Augsburg, der gen Europa schielte.
In Augsburg riss auch die 87-Spiele-Serie
An diesem Freitag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) kann sich Vincent Kompany trotz des nahenden Vergleichs mit Inter Mailand in der Königsklasse keine riesige Rotation erlauben. Abgesehen davon, dass das der Kader aktuell auf Grund von Verletzungen auch nicht hergibt, spüren die Bayern den Atem von Verfolger Leverkusen im Nacken.
Wenn die Bayern doch noch eine Warnung bräuchten: In der Hinrunde 2022/23 beendeten die Fuggerstädter mit einem 1:0 den nächsten Münchner Bundesliga-Rekord von 87 Spielen in Serie mit Torerfolg. Und dass ein gewisser Keeper Dahmen aktuell in der Lage ist, „mal“ die Null zu halten, dürfte bekannt sein.

