Es hatte sich abgezeichnet, nun ist der Wechsel perfekt: Andrija Maksimovic wechselt von Roter Stern Belgrad zu RB Leipzig und erhält bei den Sachsen einen Vertrag über fünf Jahre bis 2030.
Serbe unterschreibt für fünf Jahre
Jung, hungrig und talentiert: Nach der Verpflichtung von Yan Diomande hat sich RB Leipzig mit Andrija Maksimovic den nächsten Youngster mit viel Potenzial geschnappt. „Wir haben seine Entwicklung in der ersten Saison bei den Profis eng verfolgt und sind uns sicher, dass er schon jetzt bereit für den nächsten Schritt ist“, sagt Marcel Schäfer (Geschäftsführer Sport) über den Neuzugang.
„Andrija ist ein technisch versierter Mittelfeldspieler, der sowohl im Zentrum als auch auf dem Flügel spielen kann. Er hat nicht nur eine gute Spielübersicht und ausgezeichnete Ballbehandlung, er tritt auch hervorragende Standards. Er ist auf seiner Position und in seiner Altersklasse ein Top-Talent, das gewillt ist, sich täglich weiter zu verbessern und mittelfristig eine zentrale Rolle bei RB Leipzig einzunehmen.“
In Leipzig trifft der Serbe auch auf seinen ehemaligen Klubkollegen Kosta Nedeljkovic (19), den die Leipziger unlängst für eine weitere Saison von Aston Villa ausgeliehen haben. Der hatte dann auch Überzeugungsarbeit geleistet, wie Maksimovic verrät: „Kosta Nedeljkovic, den ich aus Belgrad und von der serbischen Nationalmannschaft kenne, hat mir viel Positives über den Klub und die Stadt erzählt – das hat mich in meiner Entscheidung bestärkt.“ Ferner habe sich RB „sehr um mich bemüht und mir eine klare sportliche Perspektive aufgezeigt, die mich sofort begeistert hat.“
Serbiens Rekord-Transfer
Maksimovic legte einen kometenhaften Aufstieg hin: Eine Saison reichte dem Toptalent, um sich auf die Radarschirme europäischer Spitzenklubs zu spielen – unter anderem hatten sich auch der FC Liverpool und West Ham United nach dem 18-Jährigen erkundigt, während es mit Paris Saint-Germain sogar Verhandlungen gab.
Den Zuschlag erhielten jedoch die Leipziger. Der Nationalspieler (acht Länderspiele) kostet nach kicker-Informationen 14 Millionen Euro Ablöse, eine halbe Million an Boni könnte noch dazukommen – auch sollen die Belgrader eine Weiterverkaufsbeteiligung in Höhe von zehn Prozent besitzen. Bei RB erhält er die Rückennummer 33.
Maksimovic ist nicht nur der jüngste Nationalspieler der serbischen Geschichte, er ist nun auch der teuerste Spieler von Roter Stern überhaupt und liegt zudem gleichauf mit Serbiens-Rekordtransfer Mateja Kezman, den die PSV Eindhoven im Jahr 2000 von Partizan Belgrad verpflichtet hatte.
Steiler Aufstieg in Belgrad
Beim serbischen Rekordmeister durchlief Maksimovic sämtliche Jugendabteilungen und spielte auch in allen Junioren-Auswahlen Serbiens. Seinen Durchbruch hatte der offensive Mittelfeldspieler, der auch auf den Flügeln spielen kann, in der vergangenen Saison – und der geriet dann kometenhaft. Nachdem er sich in der serbischen zweiten Liga bei Roter Sterns Ausbildungsverein Graficar erste Sporen verdient hatte, wurde er in die erste Mannschaft des serbischen Serienmeisters berufen.
Von da an gab es kein Halten mehr: Rasch wuchs er zu einem Leistungsträger heran und kam am Ende auf neun Tore und zehn Vorlagen in 44 Pflichtspielen für Roter Stern, mit dem er das Double holte. Besondere Highlights für ihn dürften sein Tor im April gegen Erzrivale Partizan (2:1) gewesen sein, wodurch er zum jüngsten Torschützen in einem „Ewigen Derby“ aufstieg, sowie seine sieben Einsätze in der Champions League – unter anderem spielte er auch beim 5:1 gegen den VfB Stuttgart.
Und mit Lamine Yamal durfte er sich auch schon messen. Im Vorfeld der CL-Partie hatte er noch halb im Scherz und halb im Ernst gesagt, er wolle zeigen, dass er besser sei, als der Spanier. Am Ende behielten Lamine Yamal und der FC Barcelona mit 5:2 die Oberhand. Maksimovic aber zählte zu den besseren Serben. Auffällig war auch sein Auftritt bei Inter Mailand (0:4).
„Messi“ Maksimovic
Auf dem Rasen agiert Maksimovic in der Regel dynamisch, ist spielintelligent, pass- und dribbelstark. Da könnte einem in den Sinn kommen, dass er seinen Spitznamen „Messi“ deshalb erhalten hat. Das ist aber nicht der Fall. Diesen erhielt er nicht aufgrund irgendwelcher fußballerischen Ähnlichkeiten zum argentinischen Ausnahmekönner Lionel Messi, vielmehr bekam er diesen als kleiner Junge von seiner Schwester verpasst, weil er den gleichen Haarschnitt wie „La Pulga“ trug.
An seiner Physis wird der Linksfuß aber noch arbeiten müssen, ebenso an seinem Defensivverhalten und seinem schwachen rechten Fuß, den er viel zu selten nutzt, was ihn ausrechenbar macht. Ein weiteres Manko ist, dass er zwar nicht langsam ist, letztlich in der Endgeschwindigkeit aber auch gewiss nicht zu den schnellsten Spielern zählt.

