Das Intermezzo von Claudio Echeverri in Leverkusen ist beendet. Am Freitag bestätigte Kasper Hjulmand, dass der Argentinier im Januar zu Manchester City zurückkehrt. Trotz der Personalnot verzichtet Leverkusens Trainer in Leipzig dennoch auf den Spielmacher.
Trainer verzichtet trotz Personalnot auf Argentinier
Manchester City beendet vorzeitig die Leihe von Claudio Echeverri zu Bayer 04 Leverkusen. Dies bestätigte Kasper Hjulmand am Freitag in der Pressekonferenz vor dem Leipzig-Spiel. „Wir haben eine Entscheidung mit Manchester City, dass er zurückkehrt“, sagte der Bayer-Trainer, „deswegen ist er nicht im Kader in diesem Spiel. Wir haben das die letzten Tage entschieden.“
„Es war nicht möglich, Claudio viele Minuten auf dem Platz zu geben in dieser Situation.“ (Kasper Hjulmand)
Dass es zur Trennung im Winter kommen würde, war bereits seit geraumer Zeit klar. Erst recht, nachdem feststand, dass der argentinische Spielmacher, der in Leverkusen nie zur Stammkraft wurde, nicht mehr auf die nötige Einsatzzeit kommen konnte, die verhindert hätte, dass die Skyblues die Rückholklausel im Winter ziehen können.
Dass Echeverri bereits am Samstag in Leipzig fehlt und die Leihe damit praktisch bereits jetzt abgebrochen wurde, kommt allerdings äußerst überraschend. Und das nicht nur, weil Hjulmand kein einziges negatives Wort über den 19-Jährigen verlor, der nur einmal in der Bundesliga und zweimal in der Champions League in Bayers Startelf stand.
„Claudio ist ein super Spieler. Ich habe sehr viel Vertrauen in ihn und seine Entwicklung. Er ist ein junger, sehr, sehr junger und ein guter Spieler“, erklärte der Däne, verwies allerdings auf die fehlenden Einsatzmöglichkeiten, „aber wir haben sehr viele Spieler in dieser Position. Es ist ganz schwierig, alle Spieler auf den Zehnerpositionen spielen zu lassen.“
Warum verzichtet Bayer in Leipzig trotz Personalnot auf Echeverri?
Zudem wies der Werkself-Trainer darauf hin, dass Echeverri quasi ohne Spielpraxis im Jahr 2025 im Sommer nach Leverkusen kam, physisch erst aufgebaut werden musste und dann die Konkurrenz besser performte. „Dann hat Poku gut geliefert und Malik (Tillman) und Jonas (Hofmann) und Martin (Terrier, jeweils Anm. d. Red.), wir haben sehr viele Spieler auf dieser Position und deswegen ist die Konkurrenzsituation sehr hart“, so Hjulmand, der anfügte: „Er hat sehr gut trainiert, ist super jung und hat keine Probleme gemacht. Er ist ein Spieler mit großem Potenzial, aber es war nicht möglich, ihm viele Minuten auf den Platz zu geben in dieser Situation.“
Am Samstag in Leipzig wäre dies allerdings möglich gewesen. Werden dort Hjulmand doch aufgrund der großen Personalnot nur noch wenige, voraussichtlich nur zwei Alternativen auf der Ersatzbank für die Offensive zur Verfügung stehen. So dass man sich schon die Frage stellen kann, warum Bayer dann auf einen möglichen Joker-Einsatz Echeverris verzichtet, obwohl dieser noch in Leverkusen und verfügbar ist. Sind Hjulmands Handlungsmöglichkeiten im Fall eines Rückstands in der zweiten Hälfte jetzt doch enorm eingeschränkt.
Für Hjulmand taktisch zu freizügig
Der Grund, warum Echeverri in den vier Monaten bei Bayer nicht regelmäßig zum Zuge kam, liegt darin, dass der Dribbelkünstler seine taktischen Aufgaben eher frei interpretierte, oft mit seinem großen Talent sehr oder besser gesagt zu intuitiv auf dem Platz entschied. Für Hjulmand, der sehr auf das gesamttaktische Gefüge achtet, waren Echeverris Einsätze zu stark individuell geprägt.
So hatte der Gaucho schon beim 2:2 in der Champions League in Kopenhagen im September seine Rolle als Joker auf dem linken Flügel nicht nach den Wüschen des Trainers ausgefüllt und war viel zu oft im Zentrum unterwegs gewesen. Zuletzt beim 2:2 im Derby gegen den 1. FC Köln hatte Echeverri im Leverkusener Aufgebot gefehlt, nachdem er zuvor beim 2:2 gegen Newcastle als Einwechselspieler auch (zu) viel auf eigene Faust versucht hatte.
ManCity gibt Echeverri voraussichtlich an den FC Girona weiter
Jetzt ist sein Intermezzo in Leverkusen beendet. ManCity wird den Spieler im Januar voraussichtlich zum FC Girona auf Leihbasis weitergeben, wo die Engländer das Toptalent aufgrund der dort höheren Einsatzchancen ohnehin schon im Sommer lieber gesehen hätten als in Leverkusen.
Ob Bayer nach Echeverris Abgang im Winter auf dem Transfermarkt auf der Zehnerposition aktiv wird, ließ Hjulmand offen und verwies aufs Leverkusener Geschäftsführer-Duo. „Darüber spreche ich mit Simon (Rolfes) und Fernando (Carro, jeweils Anm. d. Red.) und dann sehen wir, was im Januar passiert.“

