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Rechts oder links – Treu kann es auf beiden Seiten

Der SC Freiburg hat Verletzungssorgen in der Abwehr, kann im Moment aber zumindest auf den flexibel einsetzbaren Philipp Treu setzen. Dessen Rückholaktion hat sich für den Sport-Club gelohnt.

Noch keine Diagnosen bei Lienhart und Rosenfelder

Es war kein schönes Jubiläumsspiel für Philipp Lienhart, der am Samstag in Heidenheim zum 200. Mal in der Bundesliga für den SC Freiburg aufgelaufen ist, und dafür jetzt von Sportvorstand Jochen Saier und Trainer Julian Schuster die obligatorische Bildcollage überreicht bekam. Zum einen hat der Sport-Club unglücklich mit 1:2 verloren, zum anderen musste Lienhart nach der Pause mit Leistenproblemen in der Kabine bleiben.

Möglicherweise fällt der Österreicher für das Europa-League-Spiel am Donnerstag (21 Uhr) gegen Salzburg aus. Ein Update wird Schuster erst morgen in der Europapokal-Pressekonferenz geben. Das gilt auch für Max Rosenfelder, der für Lienhart eingewechselt und mit einer Oberschenkelverletzung wieder ausgewechselt werden musste.

Dementsprechend werden die Freiburger wohl erstmals in dieser Saison einen personellen Engpass haben, in der Innenverteidigung. Auf den Außenbahnen hingegen bleibt der Sport-Club gut besetzt, auch wenn Jordy Makengo weiter ausfallen sollte, und das liegt an Philipp Treu, der in dieser Saison schon auf mehreren Positionen überzeugt hat. In Heidenheim hat der seit vergangener Woche 25-Jährige auf der Linksverteidigerposition begonnen (kicker-Note 3) wie schon zuvor beim 4:0-Heimsieg gegen Mainz, und wechselte erst in den Schlussminuten auf die rechte Seite, als Christian Günter für Lukas Kübler eingewechselt wurde.

„Ich komme als anderer Spieler zurück.“ (Philipp Treu)

Im Sommer hatte der SC den im eigenen Verein ausgebildeten Treu vom FC St. Pauli zurückverpflichtet. In seinen zwei Jahren in Hamburg hat der gebürtige Heidelberger den Sprung in die Bundesliga geschafft und sich dort etabliert. In Freiburg hatte er sich das nicht zugetraut, auch wegen der großen Konkurrenz. Die sollte er nach seiner Rückkehr Kübler auf der Rechtsverteidigerposition machen, obwohl er davor bei St. Pauli vorwiegend auf der linken Abwehrseite gespielt hat.

„Ich komme als anderer Spieler zurück. Ich bin jetzt nicht mehr der kleine Jugendspieler aus der U23, sondern ein Bundesliga-Spieler“, hatte er nach seinem Wechsel selbstbewusst verkündet. „Es ist schön, wenn man Persönlichkeiten hat, die durch ihre Haltung antreiben können – das verkörpert Philipp in Perfektion“, gab ihm Schuster Vorschusslorbeeren, die er nun zurückzahlt.

Treu „reißt seine Mitspieler mit“

Zunächst bremste ihn aber eine Schulterverletzung zu Saisonbeginn aus, und der 33-jährige Kübler spielte so konstant, dass schwer an ihm vorbeizukommen war. Treu bekam aber teilweise die Chance, mit seinem Konkurrenten zusammen auf dem Platz zu stehen, als Rechtsaußen. Und nachdem sich nun Niklas Beste auf dieser Position festgespielt hat, nutzte der 25-Jährige seine Chance als Linksverteidiger, wo er gutes Zweikampfverhalten, Schnelligkeit und Offensivdrang vereint.

„Die Art und Weise wie er spielt, reißt seine Mitspieler mit, zuhause reißt es das Stadion mit, und diese Haltung zermürbt und zerstört den Gegner“, sagte sein Trainer nach dem 1:1 in Bologna über Treu. Beim Remis in der Europa League stand er erstmals in der Startelf, und drei Tage später gleich wieder beim 0:0 in Mönchengladbach.

Die englischen Wochen empfindet Treu nicht als Belastung, sondern als Freude. Deswegen hätte er sicherlich nichts dagegen, wenn er in dieser Woche gegen Salzburg und am Sonntag auch noch gegen Borussia Dortmund in der Liga zum Einsatz kommt.

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