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Warum Bayern „sehr zufrieden“ auf Leihgabe Asp Jensen schaut

In Zürich spielt sich der vom FC Bayern verliehene Jonathan Asp Jensen in den Vordergrund. Was das für die Münchner bedeutet.

Mittelfeld-Talent blüht in Zürich auf

Derbysiege sind für den Grasshopper Club in jüngerer Vergangenheit eine Seltenheit geworden, acht Spiele lang hatte der große FC Zürich nicht mehr gegen den Stadtrivalen verloren. Bis zum vergangenen Wochenende, als auch der FC Bayern mit Freude beobachtete, wie Jonathan Asp Jensen aufdrehte und den Grasshopper Club zum 3:0-Erfolg führte.

Ein Tor und eine Vorlage steuerte der 19-jährige Däne bei, es waren bereits seine Scorerpunkte fünf und sechs in dieser Saison. In den vergangenen drei Ligaspielen traf Asp Jensen jeweils einmal und half dem letztjährigen Tabellenzehnten damit zu den ersten zwei Saisonsiegen.

„Jonny hat sich in Zürich ganz hervorragend weiterentwickelt“, erklärt Jochen Sauer, Direktor Campus und Nachwuchsentwicklung beim FC Bayern, dem kicker. „Er ist Stammspieler, sammelt fleißig Scorer-Punkte und hat sich trotz seines jungen Alters schon als Führungsspieler im Team etabliert.“

„Er bringt ganz viel mit, um sich irgendwann auch in einer Topliga wie der Bundesliga zu etablieren.“ (Jochen Sauer über Jonathan Asp Jensen)

Asp Jensen, der in der vergangenen Regionalliga-Saison für die zweite Mannschaft des FCB in 23 Pflichtspielen 16 Scorerpunkte sammelte, kommt in Zürich zumeist auf dem linken Flügel im 3-4-3-System von Trainer Gerald Scheiblehner zum Zug, lief aber ebenso bereits als zweite Spitze oder Teil einer Doppel-Zehn auf. Genau diese Polyvalenz zeichnet den technisch versierten Teenager aus, Asp Jensen hat seine Stärken im Eins-gegen-Eins, bleibt vor dem Tor cool. „Er bringt ganz viel mit, um sich irgendwann auch in einer Topliga wie der Bundesliga zu etablieren“, findet Sauer.

Genau deshalb haben die Bayern vor drei Jahren rund eine Million Euro für den damals 16-Jährigen an den FC Midtjylland überwiesen. Asp Jensen entwickelte sich am Campus in München weiter, lernte Deutsch, überwand kleinere und einen größeren Verletzungsrückschlag (Sprunggelenk) in der Vorsaison und wählte vor Beginn der laufenden Spielzeit den für ihn passenden Weg über eine Leihe in die Schweiz.

Asp Jensen: Thema in regelmäßigen Meetings beim FC Bayern

Asp Jensen ist dabei nicht der erste Jungprofi des FC Bayern, der sich beim Grasshopper Club zeigen soll: Lovro Zvonarek, der bereits ein Bundesliga-Tor für die Münchner erzielt hat, begleitete Asp Jensen nach einem enttäuschenden Jahr in Graz mit nach Zürich, zuvor hatten dort bereits Nestory Irankunda (jetzt Watford) oder Grayson Dettoni (zurück bei Bayern II) vorspielen dürfen.

Der rege Betrieb liegt durchaus auf der Hand: Mehrheitsaktionär des Schweizer Klubs ist der Los Angeles FC aus der MLS, mit dem die Bayern das Joint Venture ‚Red&Gold Football‘ pflegen. Und mit Richard Kitzbichler hat Bayern als „Koordinator Talentförderung“ inzwischen jemanden, der Asp Jensen und Co. hautnah begleitet, mit den Spielern sowie deren Trainern im ständigen Austausch steht und das Feedback an der Säbener Straße weiterleitet. Dort findet ein regelmäßiger „Jour Fix“ mit Sportdirektor Christoph Freund und teilweise auch Sportvorstand Max Eberl statt.

Asp Jensen, einst Profi-Debütant unter Thomas Tuchel, nutzt seine Chance im Ausland, um sich womöglich mal für die Bayern in Stellung zu bringen. Der inzwischen dünnere Kader zeigt, dass die Durchlässigkeit vom Campus zum Profi-Team wieder fluider werden soll, Lennart Karl und Wisdom Mike machen es vor. Und wenn Asp Jensen an seinen Saisonstart anknüpft, winkt auch ihm bald eine echte Chance an der Seite von Harry Kane und Co.

„Wir sind bisher sehr zufrieden mit dieser Leihe“, versichert Sauer. Gleiches gilt für Zvonarek, der hauptsächlich im Mittelfeldzentrum zum Zug kommt. Ende November steigt das nächste Zürcher Derby – dank Asp Jensen jetzt mit deutlich weniger Druck auf Seiten des GCZ.

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