An ihm lag das 1:2 in Heidenheim nicht: Torwart Finn Dahmen hatte bei den Gegentoren keine Abwehrchance, stand nach dem Schlusspfiff im Fokus und sprach danach Klartext.
FCA-Torwart Dahmen übt Kritik
Zwei, drei aufgebrachte Fans aus dem Heidenheimer Block wollten sich auf den Torwart des FC Augsburg stürzen, als Schiedsrichter Tobias Welz abpfiff, sie konnten von Ordnern und Spielern nur mit Mühe daran gehindert werden. Was war passiert? Finn Dahmen hatte nicht mitbekommen, dass es hinter seinem Tor einen Notfall gab, forderte in der Nachspielzeit lautstark den Ball aus dieser Zone. Ein Missverständnis, die Aufregung legte sich schnell.
Die ums Ergebnis freilich nicht, ob Art und Weise wird in Augsburg in dieser Woche zu reden sein. „Fußball ist ein Sport, der über Zweikämpfe entschieden wird. Vorne haben wir uns nicht durchgesetzt, hinten haben wir die entscheidenden Zweikämpfe verloren“, kritisierte Dahmen und schlussfolgerte: „Mit solchen Leistungen holt man keine Punkte.“
Der Torwart darf angefressen sein, hat er doch in fünf Partien indiskutable zwölf Gegentore gefangen, was einem Schnitt von 2,4 pro Begegnung entspricht. Droht der Abstiegskampf? „Man muss klar ansprechen, dass es nicht gut läuft, es ist trotzdem erst der fünfte Spieltag. Jetzt ist Zeitpunkt gekommen, dass Sachen geändert werden müssen“, forderte der 27-Jährige.
Dahmen nimmt Wagner in Schutz
Trainer Sandro Wagner lässt Dahmen dabei außen vor: „Ich würde den Trainer rausnehmen aus der Diskussion. Er hat uns nicht gesagt, dass wir weniger ekliger sein sollen. Wir Spieler müssen uns an die eigene Nase fassen.“ Auch sieht er die Euphorie rund um die Verpflichtung Wagners vor der Saison nicht als Hemmschuh oder Ausrede. „Jeder spielt lieber mit Euphorie als wenn die Kacke am Dampfen ist“, sagte Dahmen.
Verteidiger Keven Schlotterbeck, der in Abwesenheit des verletzten Kapitäns Jeffrey Gouweleeuw in der Mitte der Dreierkette agierte, sah es ähnlich: „Es geht nur zusammen, nur so kommen wir wieder raus. Wir haben jetzt eine Phase, in der es nicht läuft, das kann auch nochmal zwei Wochen gehen, auch wenn ich nicht davon ausgehe. Es geht darum, die Spiele zu gewinnen.“
Dafür empfiehlt Schlotterbeck sich und den Mitspielern, bei sich selbst anzufangen. „Jeder muss sich hinterfragen, ob er alles reingeworfen hat und nicht mit dem Finger auf andere zeigen. Jeder muss erstmal in den Spiegel schauen.“ Sehen werden die Augsburger dann: So reicht es nicht, was Einsatz und Leidenschaft anbelangt. Gelegenheit, es besser zu machen, bekommen sie schon am kommenden Samstag im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg.

