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Badé schlüpft in Tahs Rolle – Rolfes: „Er verbindet die Menschen“

Mit Jonathan Tah verlor Bayer seinen Abwehrchef und eine Führungspersönlichkeit. Das Startelfdebüt von Loic Badé weckt beim Werksklub die Hoffnung, dass das Urgestein gut ersetzt werden könnte.

Franzose überzeugt trotz fehlender Vorbereitungsspiele

Kurz vor Schluss packte Loic Badé dann doch noch eine Aktion für die Galerie aus. Nach einem Dribbling im Mittelfeld spielte der Leverkusener Abwehrchef einen Diagonalpass auf die rechte Seite. Eine Szene, die die fußballerischen Fähigkeiten des 25-Jährigen offenkundig unterstrich.

Abgesehen von diesem Highlight hatte der französische Nationalspieler ein gleichsam unspektakuläres, aber trotzdem starkes Startelf-Debüt für den deutschen Vizemeister hingelegt. „Loic hat in der Vorbereitung keine 90 Minuten gespielt, und jetzt kommt er so ins Spiel. Das ist sehr vielversprechend“, urteilte Trainer Kasper Hjulmand nach seinem Einstand als Bayer-Trainer, der sich aber auch beeindruckt zeigte: „Wir wissen, dass er ein erfahrener Spieler ist. Er hat auch in Spanien viele Spiele bestritten, aber es war natürlich ein sehr gutes Spiel von Loic.“

In diesem war der Rechtsfuß, der für 25 Millionen Euro Ablöse plus Boni vom FC Sevilla kam, vor allem durch sein starkes und kompromissloses Zweikampfverhalten positiv aufgefallen. Zudem mit seiner Kopfballstärke. In der Luft lag seine Zweikampfquote bei 86, insgesamt sogar bei 89 Prozent – bärenstarke Werte. Die Partie, in der für Bayer nicht erst nach der Ampelkarte für Robert Andrich das Spiel gegen den Ball den Schwerpunkt bildete, war wie gemalt für die französische Abwehrmaschine.

Badé dirigierte die Defensive, als wäre er schon seit Jahren deren Mittelpunkt

Darüber hinaus dirigierte Badé, der neben Französisch auch Englisch und Spanisch spricht, die Leverkusener Defensive, als wäre er schon seit Jahren deren Mittelpunkt, pushte in der Schlussphase bei jedem gewonnenen Duell sich und seine Mitspieler. „Wie Loic am Ende die Dinger feiert, wie Jarell (Quansah, Anm. d. Red.) da die Dinger wegverteidigt und herumschreit. Das ist die Mentalität, die wir als Grundlage hier an den Tag legen sollen“, erklärt Torhüter Mark Flekken, welche Bedeutung der vorgelebte Teamgeist hat. Kurzum: Badé trat wie ein echter Leader auf.

Kann der Hüne diesen ersten Eindruck bestätigen, sind die Leverkusener Hoffnungen berechtigt, dass Badé den zum FC Bayern München gewechselten Jonathan Tah mehr oder weniger nahtlos ersetzen kann. Der Franzose, der meist unspektakulär, aber auf engem Raum durchaus technisch fein eröffnete, bringt dafür entscheidende Merkmale mit.

„Er schaut dir direkt in die Augen, wenn er dir die Hand gibt. Mit seiner positiven Art verbindet er Spieler, verbindet er Menschen.“ (Simon Rolfes)

„Er ist jemand, der im Spiel und auch als Persönlichkeit eine natürliche Ausstrahlung und Präsenz besitzt. Er steht aufrecht, schaut dir direkt in die Augen, wenn er dir die Hand gibt“, beschreibt Geschäftsführer Simon Rolfes den Typ Badé, „mit seiner positiven Art und Weise verbindet er Spieler, verbindet er Menschen. Er wird gemocht und passt sicher gut für unser Mannschaftsgefüge.“

Ein Typ, der mit seiner Persönlichkeit Tah, der sich in seinen zehn Jahren unter dem Bayer-Kreuz zu einer Führungs- und Identifikationsfigur entwickelt hatte, ersetzen soll. Rolfes traut diese dem Neuen „auf jeden Fall“ zu.

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