Passend zum 80-jährigen Vereinsjubiläum hat sich der VfL Wolfsburg zunächst selbst mit dem vielversprechenden Neuzugang Christian Eriksen beschenkt. Beim Spiel gegen den 1. FC Köln soll das Geschenk an die Fans folgen – mit Joker-Option Eriksen?
Neuzugang beim Jubiläumsspiel auf der Bank?
Am 12. September 1945 ist der VfL Wolfsburg einst gegründet worden – und darf fast auf den Tag genau 80 Jahre später ein Jubiläumsspiel im Bundesliga-Gewand bestreiten. In der heimischen Volkswagen Arena erwarten die Niedersachsen am Samstagnachmittag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker), also am 13. September 2025, den stark gestarteten 1. FC Köln.
Den Aufsteiger, der mit den vollen sechs Punkten aus zwei Partien dasteht, respektiert Wölfe-Trainer Paul Simons sehr – hat aber der Pressekonferenz an diesem Donnerstag aber auch klargestellt: „Köln ist sehr gut gestartet, aber wir werden versuchen, das dominante Team zu sein.“ Diesbezüglich habe er mit seiner Mannschaft die „sehr schlechte zweite Häfte“ beim jüngsten Spiel in Mainz (1:1) „analysiert und unsere Herangehensweise etwas angepasst“.
Eriksen „ist multifunktional“
Seinen Kader angepasst hatte derweil der Klub am Mittwoch noch einmal – und überraschend den auch von anderen Vereinen begehrten vertragslosen Christian Eriksen verpflichtet. Selbstverständlich war der dänische Rekord-Nationalspieler (144 Spiele, 46 Tore) auch auf der PK das Dauerthema schlechthin.
Und dahingehend natürlich die sich aufdrängende Frage, ob Eriksen womöglich direkt am Samstag schon sein Debüt für die Wolfsburger feiert? „Wir gucken morgen noch einmal, ob er eine Option ist“, antwortete Coach Simonis zunächst etwas vage, um dann aber lobend zu ergänzen: „Das erste Training war aber gut, er hat direkt mit der Murmel trainiert. Wir müssen aber noch gucken, denn ich weiß nicht genau, wie fit er ist. Ich glaube aber, dass er sich selbst gut fitgehalten hat.“ Und zwar bei Malmö FF, wo der Mittelfeldmann zuletzt als vertragsloser Profi übergangsweise aufgeschlagen war.
Simons stellte ferner noch klar, dass der namhafte Neuzugang natürlich noch kein Kandidat für seine erste Elf ist: „Er fängt natürlich noch nicht an, aber vielleicht kommt er eben von der Bank.“ Alles in allem seit der VfL-Trainer einfach nur „froh, dass er hier bei uns ist. Er ist sehr ballsicher und kann spielentscheidend sein. Er ist multifunktional. Die Spielphilosophie lebt er vor, wir haben uns top zusammen unterhalten und ausgetauscht. Und wir werden gucken, was das Beste für die Mannschaft ist. Ich habe auf jeden Fall Optionen für ihn, entweder ein bisschen mehr offensiv oder defensiv.“
„Sprachrohr zum Trainer“
Auch Sebastian Schindzielorz hatte nur lobende Worte parat: „Es ist außergewöhnlich, dass ein Spieler wie Christian Eriksen zum VfL Wolfsburg kommt – mit einer Vita und Qualität, die außergewöhnlich sind. Er ist ein Spieler, der über viele, viele Jahre auf Top-Niveau performt hat – und dabei nicht nur fußballerisch seine Klasse nachgewiesen, sondern auch Führungsqualitäten gezeigt hat.“
Diesbezüglich erklärte der Wolfsburger Sportdirektor auch, was Inhalt der Gespräche mit dem Freistoßexperten war: „Das ist ein bisschen bei uns das Thema gewesen: Wir haben viel unternommen in der Sommerpause, Inhalte angepasst. Wir brauchen deswegen auch Spieler, die das Team führen können, auch Sprachrohr zum Trainer sind und die Ideen, die das Trainerteam hat, auf den Platz transportieren. Diese Rolle sehen wir bei Christian. Und er hat diese Rolle schon in vielen Klubs ausgeführt und wird sie auch in diesem Klub ausführen.“
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Den Zuschlag bekommen oder das aufgehende Fenster bei Eriksen gesehen zu haben, sei im Übrigen „relativ kurzfristig vor ein paar Tagen“ geschehen. Schindzielorz: „Wir wussten, dass es einige Klubs gibt, die um Christian buhlen. Wir freuen uns am Ende einfach, dass wir ihn von uns in den Gesprächen beeindrucken konnten. Jetzt wollen wir gucken, ihn schnellstmöglich zu integrieren.“
Skov Olsen angeschlagen
Beim Personal sieht es bei den Wölfen übrigens so aus: Abgesehen der bekannten Ausfälle Kevin Paredes (Fuß-OP), Rogerio (Muskelverletzung), Denis Vavro (Muskelverletzung im Adduktorenbereich) und des gesperrten Mattias Svanberg (Gelb Rot) könnte kurzfristig noch Andreas Skov Olsen auf der Liste der fehlenden Profis stehen.
VfL-Coach Simonis nämlich hat auf der PK noch angemerkt: „Andreas ist ein bisschen krank, aber wir hoffen, dass er dabei sein kann.“

