Nach einem verkorksten Debüt schien Innenverteidiger Robin Hranac seine Zukunft bei der TSG schon hinter sich zu haben, jetzt wird er dringend gebraucht.
Tscheche kriegt im zweiten Anlauf die Kurve
So ganz bei hundert Prozent ist Robin Hranac immer noch nicht. Wie schon beim Test im Trainingslager gegen Werder Bremen machte nun auch beim 2:1 in Leverkusen in der Schlussphase die linke Wade des Tschechen zu, der deswegen erneut vorzeitig vom Platz musste. Dennoch liefert der 25-Jährige im Grunde die überraschendste Personalie in der ersten Startelf der TSG in der neuen Saison.
Schon im Pokal in Rostock (4:0) hatte Hranac von Trainer Christian Ilzer den Vorzug vor dem in der Vorsaison überraschend durchgestarteten Arthur Chaves erhalten. Da konnte man noch eine erweiterte Wiedereingliederungsmaßnahme vermuten. Doch auch in Leverkusen stand Hranac beim Anstoß auf dem Platz. Neben den Routiniers Oliver Baumann und Andrej Kramaric sowie Youngster Bazoumana Touré als einziger aus der vergangenen Spielzeit verbliebener Akteur in der Hoffenheimer Startelf.
Dabei schien der für acht Millionen Euro aus Pilsen geholte Innenverteidiger seine Zukunft im Kraichgau bereits hinter sich zu haben. Nach einem völlig verkorksten Debüt war der sensible Hranac in ein tiefes Loch gefallen, die schwierige Konstellation boten im vergangenen Hoffenheimer Problemjahr auch nicht die nötigen Rahmenbedingungen für eine Stabilisierung des Verteidigers, der zwischenzeitlich als weiterer Verkaufskandidat galt. Nun aber wird der vermeintliche Fehleinkauf sogar dringend gebraucht. Denn nach der Kreuzbandverletzung von Koki Machida ist ein weiterer Platz in der Innenverteidigung vakant.
Hranac trägt weiter Verantwortung
Zwar fahndet die TSG bereits nach einem Ersatz für den Japaner, aber auch der müsste sich erst zurechtfinden im Kraichgau. Also wird es nun verstärkt auf Hranac ankommen, der auf seiner angestammten rechten Seite Chaves eigentlich verdrängt hatte, in Leverkusen nach Machidas Ausscheiden aber nach links rückte. Bis zum Streik seiner linken Wade machte Hranac auch dort seine Sache solide und gut und gewann nebenbei das Duell mit seinem Landsmann Patrick Schick klar und deutlich.
Am kommenden Wochenende ist Frankfurt in Sinsheim zu Gast, da schließt sich für Hranac gewissermaßen ein Kreis. Bei der Eintracht hatte der Neuzugang im August 2024 sein Debüt gegeben, war zur Pause für Tim Drexler gekommen, aber mit den ebenso überforderten Kollegen untergegangen (1:3). Für den Spieler (kicker-Note 5) ein Schockerlebnis, an dem er lange zu knabbern hatte. Nun trifft er, erneut am zweiten Spieltag, wieder auf Frankfurt, diesmal unter völlig anderen Vorzeichen.

