Der SV Werder Bremen buhlt um die Dienste Samuel Mbangulas von Juventus Turin, zumal der Bedarf nach dem Ausfall von Mitchell Weiser umso dringlicher geworden ist. So ist der Stand.
Juventus-Profi soll kommen
Erstmals im Zusammenhang mit dem SV Werder Bremen ploppte der Name bereits Anfang Juli auf, die L’Equipe berichtete vom Interesse an dem Flügelspieler Samuel Mbangula von Juventus Turin. In den vergangenen Tagen wurden auch die Meldungen aus Italien konkreter, laut Tuttosport soll der 21-Jährige gar bereits unmittelbar vor einem Wechsel zum Bundesligisten stehen. Doch so weit fortgeschritten sind die Verhandlungen dann doch noch nicht.
Auch dass sich Werder mit Mbangula bereits über einen Vertrag bis 2030 einig ist, wie der belgische Transferexperte Sacha Tavolieri berichtete, soll bis dato noch nicht der Fall sein. Allerdings sind die „sehr positiven Signale“ der Spielerseite gegenüber den Bremern ein Indiz, dass diese Hürde die geringere bei einem möglichen Transfer an den Osterdeich wäre. Die Spur zum belgischen U-21-Nationalspieler, der in der vergangenen Saison zu 23 Einsätzen in der Serie A (drei Tore, vier Assists) und sieben Champions-League-Spielen (ein Tor) kam, ist heiß.
Ein finanzieller Kraftakt, der nicht als unmöglich gilt
Doch noch gilt es bei der Ablösesumme mit den Italienern auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Ein von Juventus abgelehntes Angebot in Höhe von acht Millionen Euro, über das Tavolieri ebenfalls berichtete, soll es tatsächlich gegeben haben – was belegt, dass es für Werder darstellbar wäre, einen solchen Transfer zu stemmen.
Zweifellos würde es sich angesichts bislang ausgebliebener Transfereinnahmen um einen finanziellen Bremer Kraftakt handeln – der aber nach kicker-Informationen nicht als unmöglich gilt. Werder wäre handlungsfähig. Juventus hingegen müsste jedoch wohl bei der ursprünglichen Ablösevorstellung von über zehn Millionen Euro weiter nachgeben. Der Poker könnte sich also noch etwas ziehen.
- Hiobsbotschaft für Werder: Weiser erleidet Kreuzbandriss
Das Weiser-Aus und die Folgen
Für weiteren Drive in dieser Angelegenheit könnte nun ausgerechnet der Kreuzbandriss von Mitchell Weiser sorgen, über den der kicker am Mittwochabend berichtete – ausgelöst durch eine Drehbewegung des 31-Jährigen im Training am Mittwoch. Eigentlich wäre der Bremer Unterschiedsspieler unter dem neuen Coach Horst Steffen künftig wohl auf jener offensiven Flügelposition eingeplant gewesen, die auch Mbangula bekleiden kann. Der Bedarf durch seinen monatelangen Ausfall ist nun jedenfalls weiter erhöht.
Ebenfalls denkbar wäre, dass Werder die seit Wochen stockenden Verhandlungen über eine feste Verpflichtung von Derrick Köhn nun forciert. Und auch ein möglicher Abgang von Felix Agu, der als einer jener Kandidaten im Kader gilt, die Werder eine beträchtliche Ablösesumme einbringen könnten, dürfte nun überdacht werden, heißt es.
Das Topscorer-Trio fehlt länger
Von einem „Schlag ins Kontor“ war angesichts der Diagnose bei Weiser am Mittwochabend die Rede am Osterdeich. Zumal mit Marvin Ducksch und Jens Stage ja bereits zwei weitere Profis wochenlang fehlen werden. Übrigens handelt es sich bei diesem Trio um die drei Werder-Topscorer der Vorsaison. Für den geplanten Ducksch-Abgang ist der Ausfall ebenfalls nicht förderlich – gleiches ist bei Stage der Fall, auch beim Dänen war (und bleibt trotz Verletzung?) ein Verkauf denkbar.
Und dann ist da ja noch der viertbeste Bremer Scorer in dieser Riege, Romano Schmid. Auch beim Österreicher könnte ein Abgang möglicherweise wahrscheinlicher werden, nachdem er erneut seine Berateragentur wechselte. Denn klar ist auch: Werder braucht in diesem Sommer ebenso Transfereinnahmen in zweistelliger Millionen-Höhe.