Seine Klasse ist unumstritten. Seinen Platz hatte Patrik Schick unter Ex-Bayer-Trainer Xabi Alonso trotzdem lange nicht sicher. Ein Grund, warum der Torjäger Wechselgedanken formulierte. Jetzt möchte Bayer mit ihm verlängern.
Tscheche stellte Verbleib infrage
Kein Bundesligist kann eine vergleichbare Konstellation auf der Mittelstürmerposition vorweisen. Nicht einmal der FC Bayern. Verfügt Bayer 04 doch mit Patrik Schick und Victor Boniface über zwei außergewöhnliche Spieler für die Position im Sturmzentrum. Eine höhere Leistungsdichte auf der Neun ist in Deutschland in keinem Verein zu finden.
Diese für jeden Trainer zumindest auf den ersten Blick ideale Konstellation, zwischen dem klassisch ausgebildeten tschechischen Torjäger Schick und dem unorthodoxen Sturmtank Boniface, der durchaus beweglich und dribbelfreudig auch um eine Spitze herum Wirkung erzielen kann, hatte bislang in Leverkusen aber einen Nachteil: Unter Ex-Bayer-Trainer Xabi Alonso, der klar auf ein Ein-Spitzen-System setzte, saß einer der beiden meist auf der Ersatzbank.
Die bisherige Konstellation rief oft Frust hervor
Dies rief bei den Betroffenen oft Unzufriedenheit oder gar Frust hervor – und Wechselgedanken. So ließ Schick in diesem Kalenderjahr seine Zukunft bei Bayer 04 wiederholt offen. Zuletzt sprach er die Möglichkeit eines Wechsel als Option offen an. Ein Gespräch mit dem neuen Trainer Erik ten Hag, der die Idee hat, beide Angreifer durchaus auch mal zusammen stürmen zu lassen, möchte er dazu abwarten, hatte Schick erklärt.
Inzwischen hat dieses Gespräch stattgefunden. Zudem hat der Klub klare Signale ausgesendet, mit Schick dessen bis 2027 laufenden Vertrag verlängern zu wollen. „Patrik ist ein wichtiger Faktor. Wir können uns vorstellen, dass er noch länger als bis 2027 bei uns bleibt“, sagt Geschäftsführer Simon Rolfes.
Ein Verkauf Schicks steht nicht wirklich zur Debatte
Denn auch bei Schick gilt wie bei jedem Hochkaräter zwar grundsätzlich das Leverkusener Motto zwei Jahre vor Vertragsende: Verlängern oder verkaufen. Letzteres steht allerdings nicht nur wegen des ohnehin schon großen personellen Umbruchs mit dem Verlust von Leistungsträgern wie Florian Wirtz, Jeremie Frimpong (beide zum FC Liverpool) und Jonathan Tah (zum FC Bayern) nicht wirklich zur Debatte.
Rolfes unterstreicht dies eindeutig: „Dass Patrik bleibt und ein wichtiger Baustein ist, habe ich ihm und seinem Berater kommuniziert. Das steht für uns außer Frage.“ Weil Schick zuletzt selbst die sportlichen Argumente dafür lieferte, nach anfänglicher Reservistenrolle eine starke Saison spielte, seine insgesamt 21 Bundesligatreffer im 80-Minuten-Rhythmus erzielte – der Bestwert unter den Torjägern der Liga. Und weil der Tscheche, der nach fast zweijähriger Leidenszeit topfit und auch gesundheitlich sehr stabil wirkt, von ten Hag als Mittelstürmer fest eingeplant ist.
Unter Xabi Alonso wäre Schick ein klarer Wechselkandidat gewesen
Ein Argument, das nicht zu unterschätzen ist. Wäre Schick bei einem Verbleib von Xabi Alonso, bei dem Boniface lange Zeit die bevorzugte Lösung auf der Neun war, doch ein klarer(er) Wechselkandidat gewesen. Mit seiner Vertragsverlängerung würde Bayer die letzten Fragezeichen hinter Schicks Zukunft in Leverkusen streichen.

