Am Samstag nimmt Xabi Alonso Abschied von Bayer 04, wird danach Trainer bei Real Madrid. Zuvor erklärt der Baske, was für ihn der Schlüssel zum Erfolg darstellt und warum die Tatsache, dass sich nicht alles von Bayer 04 auf Real übertragen lässt, für seine eigene Entwicklung sogar ein Vorteil ist.
Bayer-Trainer über Zukunft
Am Samstag um 15.30 Uhr wird Xabi Alonso in Mainz (LIVE! bei kicker) zum letzten Mal als Trainer von Bayer 04 den Anpfiff eines Bundesligaspiels erleben. Nach dem Saisonfinale wechselt der 43-Jährige zu Real Madrid. Keine drei Jahre hat der Baske gebraucht, um als absoluter Trainer-Rookie ohne Erstligaerfahrung den höchsten Trainerstuhl der Welt zu erklimmen. Wie der Gewinn des Double mit Bayer 04 im Jahr 2024 eine außerordentlich bemerkenswerte Leistung.
Bislang hat Xabi Alonso den Namen seines neuen Arbeitgebers nicht in den Mund genommen, ihn nur einmal indirekt bestätigt, als er über das damals noch offene Titelrennen in Spanien als Grund für seine öffentliche Zurückhaltung zu dem Thema sprach. Doch klar ist, dass der Welt- und Europameister vor einer riesigen Herausforderung steht.
Xabi Alonso ist bewusst, dass nicht alles auf Real übertragbar ist
Seine Ziele im neuen Job, der für ihn eine Berufung darstellt, formuliert er allgemein. „Ich möchte glücklich sein, wohin es mich auch zieht. Ich möchte genießen, was ich tue. Dafür musst du hart arbeiten, eine gute Mannschaft haben und das Gefühl, die richtigen Dinge zu haben“, sagt er, wobei ihm bewusst ist, dass nicht zwangsläufig alles auf seinen neuen Arbeitgeber übertragbar ist. Bayer 04 ist eben nicht Real Madrid.
„Natürlich möchte man neue Erfahrungen sammeln, andere Dinge ausprobieren“, beschreibt er seinen Drang, sich weiterentwickeln zu wollen. Dass dies zwingend notwendig ist, steht für ihn außer Frage. „Was hier funktioniert, funktioniert woanders vielleicht nicht. Also musst du nachdenken“, erklärt er, „doch durch dieses Denken, dieses Analysieren wirst du mit Sicherheit besser.“
„Ich hatte die Überzeugung der Spieler, dass sie mir folgen. Das war für mich der Schlüssel.“ (Xabi Alonso)
Dabei wird dem Erfolgstrainer helfen, dass er zwar um die Bedeutung seiner Rolle als Trainer weiß, diese alleine aber nicht ansatzweise überschätzt. So erklärt er, dass das Vertrauen der Profis in seine Ideen den alles entscheidenden Faktor in Leverkusen darstellte. „Was für mich der Schlüssel war, sind die Spieler. Ich hatte ihre Überzeugung, ihren Glauben, sie haben mir das Privileg gegeben, dass sie mir folgen wollen. Das habe ich gefühlt“, sagt Xabi Alonso.
Ohne dieses Band – für dessen Stärke am Ende aber eben auch der jeweilige Trainer verantwortlich ist – ist Erfolg nicht möglich. „Wenn wir gegen Top-Mannschaften versucht haben, etwas anderes zu machen, haben sie daran geglaubt, dass das funktionieren kann“, hebt Xabi Alonso die Bedeutung der Bereitschaft seiner Profis hervor, seine manchmal auch noch so verwegenen Matchpläne vor allem in Spielen gegen Bayern München umzusetzen, „sie haben versucht, dem zu folgen und daran zu glauben.“
Xabi Alonso betont: „Das ist die Hauptsache im Fußball. Jede dieser Erfahrungen werde ich mir frisch halten.“ Diesen Glauben auch bei den Real-Profis zu verwurzeln, wird zumindest in der Anfangszeit in Madrid seine vielleicht größte Aufgabe darstellen.